Bewertung:

Das Buch untersucht die soziokulturellen Faktoren, die zur Armut in Süditalien beitragen, insbesondere durch die Brille des „amoralischen Familismus“, einer Denkweise, die persönlichen und familiären Interessen Vorrang vor dem Wohl der Gemeinschaft einräumt. Es bietet tiefe Einblicke in die italienische Gesellschaft in der Mitte des 20. Jahrhunderts und ist auch heute noch inmitten der Diskussionen über politische Reformen relevant.
Vorteile:⬤ Vermittelt ein tiefes Verständnis der italienischen Kultur und Gesellschaft, insbesondere Süditaliens.
⬤ Bietet wertvolle Lektionen, die auf moderne gesellschaftliche Fragen anwendbar sind.
⬤ Aufschlussreiche ethnografische Forschung durch einen namhaften Politikwissenschaftler.
⬤ Gilt als grundlegendes Werk für das Studium von Gemeinschaft und sozialer Organisation.
⬤ Stößt wichtige Diskussionen über kulturelle Einflüsse auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung an.
⬤ Kritisiert wegen vermeintlich anti-italienischer Gefühle und veralteter Ansichten.
⬤ Einige argumentieren, die Argumente seien nicht überzeugend und könnten eher als rationales Verhalten denn als kulturelle Gründe interpretiert werden.
⬤ Der Text könnte nach modernen Maßstäben trocken und wenig fesselnd wirken.
⬤ Die kulturelle Erklärung könnte komplexe soziale Fragen zu sehr vereinfachen.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
The Moral Basis of a Backward Society
Edward C.
Banfield untersucht anhand einer Studie über die Menschen in Süditalien, wie Vetternwirtschaft und familienzentrierte Gesellschaften das Gemeinwohl opfern, und zeigt auf, wie eigennützige Familien zu Armut führen können. In seinem Buch Moralische Grundlagen einer rückständigen Gesellschaft, in dem er die Familien in Süditalien im Jahr 1955 analysiert, wird erörtert, dass Armut eine Folge der Unfähigkeit ist, außerhalb der unmittelbaren Familie Vertrauen zu haben oder enge Beziehungen zu pflegen.
Die Studie von Edward C. Banfield wurde jahrelang angefochten und diskutiert und wird heute von vielen Menschen akzeptiert.