
The Moral Meaning of Nature: Nietzsche's Darwinian Religion and Its Critics
Was, wenn überhaupt etwas, sagt uns die biologische Evolution über das Wesen der Religion, ethische Werte oder sogar den Sinn und Zweck des Lebens? Die moralische Bedeutung der Natur wirft ein neues Licht auf diese dauerhaften Fragen, indem sie die Bedeutung einer früheren - und zu Unrecht vernachlässigten - Diskussion über Darwin im Deutschland des späten neunzehnten Jahrhunderts untersucht. Wir beginnen mit Friedrich Nietzsche, der in seinen Schriften eine der ersten Konfrontationen mit der christlichen Tradition mit den Mitteln des darwinistischen Denkens inszenierte.
Die Lebensphilosophie, die aus seiner Auseinandersetzung mit evolutionären Ideen hervorging, zog Reaktionen anderer einflussreicher Denker nach sich, darunter Franz Overbeck, Georg Simmel und Heinrich Rickert. Alle diese Kritiker stellten Nietzsches Aneignung der sich neu entwickelnden biologischen Wissenschaften, seine Verhandlung zwischen Wissenschaft und Religion und seine Interpretation der Implikationen des darwinistischen Denkens in Frage. Sie schlugen auch jeweils alternative Wege vor, um Nietzsches einzigartige Frage nach der Bedeutung der biologischen Evolution "für das Leben" zu verstehen.
Im Mittelpunkt der Diskussion standen Debatten über das Verhältnis von Fakten und Werten, den Stellenwert göttlicher Absichten im Verständnis nicht-menschlicher und menschlicher Handlungen, den Begriff des Lebens und die Frage, ob die Wissenschaften Mittel anbieten können, um den menschlichen Drang zu befriedigen, in biologischen Prozessen Quellen von Wert zu entdecken. The Moral Meaning of Nature (Die moralische Bedeutung der Natur) konzentriert sich auf den historischen Hintergrund dieser Fragen und zeigt die komplexen Wege auf, auf denen sie in der zeitgenössischen philosophischen Debatte wiederkehren.