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The Moral Psychology of Contempt
Das Augenrollen, das Grinsen, das einseitige Verziehen der Lippen. Psychologen zufolge sind dies typische Ausdrücke der Verachtung.
In allen Kulturen sind solche Ausdrücke Ausdruck einer emotionalen Reaktion auf die Verletzung von Normen, darunter auch von moralischen Normen. Als solche ist Verachtung von enormer persönlicher und sozialer Bedeutung - sei es in einer zerrütteten Ehe oder in einem Land, in dem es zu Rassenunruhen kommt. Die Forschung über Verachtung liegt jedoch weit hinter der über andere emotionale Reaktionen auf Normverletzungen wie Wut, Ekel und Scham zurück.
Dieser Band stellt Originalarbeiten von Philosophen und Psychologen vor und befasst sich mit empirischen Fragen zu den emotionalen, kognitiven und verhaltensbezogenen Merkmalen von Verachtung. Er lädt den Leser dazu ein, darüber nachzudenken, ob Verachtung etwas ist, das man als emotionalen Schutz wertvoller Normen annehmen und kultivieren sollte, oder eher eine Emotion, von der wir guten Grund haben - vielleicht sogar einen übergeordneten moralischen Grund -, uns so weit wie psychologisch möglich zu distanzieren.
Der Band bringt die im Entstehen begriffene Literatur über Verachtung voran und legt gleichzeitig die künftige Forschungsagenda fest. Er ist eine Ressource für fortgeschrittene Studenten und Wissenschaftler sowohl der empirischen als auch der normativen Moralpsychologie.