Bewertung:

Kishore Mahbubani erörtert in seinem Buch „Die neue asiatische Hemisphäre“ den Aufstieg Asiens und dessen Auswirkungen auf die globale Machtdynamik. Er vertritt die Auffassung, dass dieser Wandel weitgehend positiv ist und durch die Übernahme zentraler Prinzipien Parallelen zum westlichen Erfolg aufweist. Während das Buch aufschlussreiche Beobachtungen über die Modernisierung Asiens enthält und die westliche Politik kritisiert, wird es auch für seine vermeintliche Voreingenommenheit, die mangelnde Tiefe bei der Behandlung asiatischer Herausforderungen und die vereinfachenden Annahmen über Demokratie und Regierungsführung kritisiert.
Vorteile:Das Buch wird für seinen fesselnden Schreibstil, seine Klarheit und den zum Nachdenken anregenden Inhalt gelobt. Mahbubani bietet wertvolle Einblicke in die sich verändernde globale Landschaft und betont, wie wichtig es ist, den asiatischen Fortschritt und die Notwendigkeit von Reformen in westlichen Institutionen anzuerkennen. Viele Rezensenten fanden die Ideen über den Aufstieg Asiens überzeugend und die Analyse der westlichen Versäumnisse aufschlussreich.
Nachteile:Kritiker wiesen auf mehrere Schwächen hin, darunter die fehlende kritische Auseinandersetzung mit den Unzulänglichkeiten der asiatischen Regierungen, die zu starke Vereinfachung komplexer Sachverhalte und die einseitige Perspektive, die wichtige historische Zusammenhänge herunterspielt. Einige argumentieren, dass der Vorschlag für eine weltweite Übernahme der Demokratie nach westlichem Vorbild naiv ist und die einzigartigen soziopolitischen Strukturen der asiatischen Länder außer Acht lässt. Darüber hinaus wird dem Buch ein Mangel an methodischer Strenge vorgeworfen und dass es manchmal einer optimistischen Darstellung erliege, die die härteren Realitäten ignoriere.
(basierend auf 39 Leserbewertungen)
The New Asian Hemisphere: The Irresistible Shift of Global Power to the East
Zwei Jahrhunderte lang waren die Asiaten in der Weltgeschichte nur Zuschauer, die dem Ansturm des westlichen Handels, Denkens und der Macht schutzlos ausgeliefert waren. Diese Ära ist vorbei.
Asien kehrt auf die zentrale Bühne zurück, die es achtzehn Jahrhunderte lang vor dem Aufstieg des Westens innehatte. Bis 2050 werden drei der größten Volkswirtschaften der Welt aus Asien stammen: China, Indien und Japan. In Die neue asiatische Hemisphäre argumentiert Kishore Mahbubani, dass westliche Denker aus ihrer "Komfortzone" heraustreten und neue mentale Karten erstellen müssen, um den Aufstieg Asiens zu verstehen.
Der Westen, so Mahbubani, muss seine Macht mit Asien teilen, indem er seine automatische Vorherrschaft über globale Institutionen wie den IWF, die Weltbank, die G7 und den UN-Sicherheitsrat aufgibt. Erst dann werden die neuen asiatischen Mächte im Gegenzug zu verantwortungsbewussten Akteuren in einer stabilen Weltordnung werden.