Bewertung:

Das Buch „Die neue britische Verfassung“ von Vernon Bogdanor bietet eine aufschlussreiche und detaillierte Analyse des sich entwickelnden britischen Verfassungsrahmens und hebt dessen Bedeutung und Relevanz für die moderne Politik hervor. Obwohl es eine trockene Lektüre ist und als Polemik mit einer klaren Agenda angesehen wird, wird es für seine Klarheit und Zugänglichkeit gelobt, wodurch es sowohl für Experten als auch für die breite Öffentlichkeit geeignet ist. Es ist besonders für Studenten des öffentlichen Rechts von Nutzen.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ über den aktuellen Stand der britischen Verfassung.
⬤ Zugängliche Sprache, die komplexe politische Themen verständlich macht.
⬤ Besonders geeignet für Studenten des Öffentlichen Rechts, insbesondere Kapitel 11, das Schlüsselkonzepte wie die parlamentarische Souveränität behandelt.
⬤ Fesselnder und gut lesbarer Stil, der das Interesse des Lesers aufrecht erhält.
⬤ Hebt wichtige Themen und mögliche Veränderungen in der britischen Politik hervor.
⬤ Gilt als trocken und nicht leicht zu lesen, was Gelegenheitsleser abschrecken könnte.
⬤ Hat eine klare Agenda und lässt Gegenargumente vermissen, was manche Leser als Einschränkung empfinden könnten.
⬤ Kann nicht als umfassendes Lehrbuch für bessere Noten in Prüfungen dienen, da es an theoretischen Grundlagen mangelt.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The New British Constitution
Im letzten Jahrzehnt hat sich die Art und Weise, wie wir regiert werden, radikal verändert. Reformen wie der Human Rights Act und die Dezentralisierung haben dazu geführt, dass eine Verfassungsordnung durch eine andere ersetzt wurde. Dieses Buch ist das erste, das die neue britische Verfassung beschreibt und analysiert und fragt, warum das alte System, das scheinbar von der Zeit geheiligt wurde, in Frage gestellt wurde und warum es nun ersetzt wird.
Der Human Rights Act und die Devolution-Gesetzgebung haben den Charakter eines Grundgesetzes. Sie schränken in der Praxis die Rechte von Westminster als souveränes Parlament ein und schaffen eine Verfassung, die quasi föderalen Charakter hat. Die alte Verfassung betonte die Souveränität des Parlaments. Die neue Verfassung hingegen betont die Gewaltenteilung, sowohl in territorialer Hinsicht als auch in Bezug auf das Zentrum der Regierung.
Das Ziel der Verfassungsreformer war es, die Qualität der Regierung zu verbessern. Der größte Schwachpunkt der neuen Verfassung ist jedoch, dass sie wenig dazu beiträgt, die Beteiligung des Volkes an der Politik zu stärken. Wir sind dabei, ein Rechtsstaat zu werden, aber kein populärer Rechtsstaat. Die nächste Phase der Verfassungsreform wird daher wahrscheinlich die Schaffung neuer Formen des demokratischen Engagements beinhalten, so dass unsere Verfassungsformen mehr mit den sozialen und politischen Kräften der Zeit übereinstimmen. Der Endpunkt dieses stückweisen Prozesses könnte eine vollständig kodifizierte oder geschriebene Verfassung sein, in der erklärt wird, dass die Macht nicht von der Königin - dem Parlament - ausgeht, sondern, wie in so vielen Verfassungen, von ?uns, dem Volk".
Die alte britische Verfassung wurde von Bagehot und Dicey analysiert. In diesem Buch zeichnet Vernon Bogdanor die Bedeutung dessen nach, was an ihre Stelle treten wird.
Der Spesenskandal zeigt gravierende Mängel in der britischen Verfassung auf. Vernon Bogdanor zeigt in The New British Constitution", wie die Verfassung reformiert und das politische System geöffnet werden kann.