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The New Parapolice: Risk Markets and Commodified Social Control
Die Polizeiarbeit in einer kapitalistischen Wirtschaft findet sowohl auf staatlicher als auch auf privater Ebene statt. Ein Großteil der vorhandenen Literatur über private Polizeiarbeit geht davon aus, dass der private Sektor fast ausschließlich auf Schadensverhütung ausgerichtet ist und keine Funktion der Verbrechensbekämpfung erfüllt. In dieser sorgfältig recherchierten Studie untersucht George Rigakos die zunehmend wichtige Rolle der "Parapolizei" bei der Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung. Er argumentiert, dass gewinnorientierte Polizeiunternehmen viele der Taktiken und Funktionen der öffentlichen Polizei übernehmen und sich weniger von dieser unterscheiden, als in der kriminologischen Literatur bisher angenommen wurde.
Rigakos führte eine detaillierte ethnografische und statistische Fallstudie über Intelligarde International - eine bekannte kanadische Sicherheitsfirma - durch und untersucht anhand seiner Ergebnisse Folgendes: Wie werden Disziplin und Überwachung organisatorisch umgesetzt und als "Produkt" vermarktet? Wie widersetzen sich die Sicherheitsbeamten selbst und diejenigen, die sie überwachen, der sozialen Kontrolle?
Dieses Werk bietet weitreichende theoretische Implikationen, indem es auf Foucaultsche Konzepte wie Risiko, Überwachung und Gouvernementalität sowie auf Marxsche Formulierungen der Waren- und Ästhetikproduktion zurückgreift. Dieses Buch ist die erste kriminologische Ethnographie einer Vertrags-Sicherheitsfirma in Kanada und wird für Kriminologen, Soziologen, Juristen und politische Entscheidungsträger sowie für alle nicht-akademischen Leser von Interesse sein, die sich für die Erfahrungen der Beschäftigten in der Parapolizei interessieren.