Bewertung:

Das Buch untersucht, wie nichtmoderne Menschen ihre Welt aus einer relationalen Perspektive heraus erleben, und stellt diese der vorherrschenden rationalistischen Sichtweise der Moderne gegenüber. Es bietet einen kulturübergreifenden Überblick über spirituelle Beziehungen und kritisiert moderne anthropologische Interpretationen dieser Erfahrungen. Einige Rezensenten loben die Klarheit und Tiefe von Sahlins' Schrift, während andere einen Mangel an seiner üblichen Schärfe aufgrund der Umstände seiner Entstehung feststellen.
Vorteile:⬤ Bietet eine einzigartige Perspektive auf nicht-moderne menschliche Erfahrungen und Beziehungen.
⬤ Stellt moderne Wahrnehmungen in Frage und regt zu einer Neubewertung dessen an, was als „normal“ und „rational“ gilt.
⬤ Erinnert eindringlich an die Bedeutung von Beziehungserfahrungen für die psychische Gesundheit.
⬤ Der Text kann den Verstand des Lesers schärfen und ein tieferes Verständnis fördern.
⬤ Einige Leser bemerkten einen Mangel an Schärfe und Humor im Vergleich zu Sahlins' früheren Werken.
⬤ Das Buch kann schwierig zu verstehen sein, mit komplexen Argumenten, die ein sorgfältiges Lesen erfordern.
⬤ Bestimmte Sätze können sich umständlich anfühlen oder aus einer anderen Sprache übersetzt sein, was das Verständnis beeinträchtigt.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The New Science of the Enchanted Universe: An Anthropology of Most of Humanity
Einer der bedeutendsten Kulturanthropologen der Welt hinterlässt ein letztes Werk, das die Art und Weise, wie wir die meisten anderen Kulturen studieren, grundlegend neu gestaltet.
Aus der Perspektive der westlichen Moderne lebt die Menschheit in einem desillusionierten Kosmos. Götter, Geister und Vorfahren haben uns in ein transzendentes Jenseits verlassen, leben nicht mehr in unserer Mitte und sind in alle Angelegenheiten des täglichen Lebens involviert, von den trivialen bis zu den schrecklichen. Doch die große Mehrheit der Kulturen in der Geschichte der Menschheit betrachtet Geister als sehr reale Personen, als Mitglieder einer kosmischen Gesellschaft, die mit den Menschen interagieren und ihr Schicksal bestimmen. In den meisten Kulturen, auch heute noch, sind die Menschen nur ein kleiner Teil eines verzauberten Universums, das durch die transzendenten Kategorien der "Religion" und des "Übernatürlichen" missverstanden wird. The New Science of the Enchanted Universe zeigt, wie Anthropologen und andere Sozialwissenschaftler diese Kulturen der Immanenz neu überdenken und in ihrem eigenen Licht studieren müssen.
In diesem letzten, aufschlussreichen Buch stellt Marshall Sahlins eine neue Methode vor und legt eine aufregende Agenda für das Feld fest. Er nimmt die Leser mit auf eine Reise um die Welt, von den Inuit am Polarkreis bis zu den Hirten-Dinka in Ostafrika, von den Arawet-Schwemmgärtnern in Amazonien bis zu den Gartenbauern auf den Trobriand-Inseln. Dabei wirft Sahlins ein neues Licht auf klassische und zeitgenössische Ethnographien, die diese Kulturen der Immanenz beschreiben, und zeigt auf, wie selbst die scheinbar profanen, allzu menschlichen Sphären von "Wirtschaft" und "Politik" entstehen, wenn Menschen mit den Mächten der Götter verhandeln und sie schließlich an sich reißen.
The New Science of the Enchanted Universe bietet einen Fahrplan für eine neue Praxis der Anthropologie, die das verzauberte Universum und seine Transformationen vom alten Mesopotamien bis zum heutigen Amerika ernst nimmt.