Bewertung:

Das Buch bietet eine fesselnde und informative Erkundung der viktorianischen Geschichte, in der die Themen Religion, Wissenschaft und Psychologie durch das Leben von vier zentralen Figuren miteinander verwoben werden. Es bietet ein Gleichgewicht zwischen Unterhaltung und intellektuellem Tiefgang, auch wenn es wegen seines zu ausführlichen Schreibstils und gelegentlicher Abschweifungen kritisiert wurde.
Vorteile:Wunderschön geschrieben, unterhaltsam, lehrreich, informativ über historische Figuren und ihre Verbindungen, aufschlussreich über moderne kulturelle Themen, fesselnde und charmante Erzählung.
Nachteile:Zu komplexer Schreibstil ('zu lila'), keine klare redaktionelle Führung, kann vom Thema abschweifen, einige wichtige Aspekte bleiben unerforscht.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The New Prometheans: Faith, Science, and the Supernatural Mind in the Victorian Fin de Sicle
Die Gesellschaft für Psychische Forschung wurde 1882 gegründet, um die wissenschaftliche Erforschung des Bewusstseins voranzutreiben, aber sie entstand auch aus einem größeren kulturellen Bedürfnis heraus.
Die Viktorianer waren auf der Jagd nach Selbsterkenntnis. Mesmeristen, Spiritualisten und andere romantische Sucher durchstreiften versunkene Landschaften der Entrückung, und als die Psychologie schließlich bereit war, sich mit diesen veränderten Zuständen auseinanderzusetzen, wurde die psychische Forschung als experimentelle Avantgarde übernommen.
Sie war weit davon entfernt, eine abgelehnte Wissenschaft zu sein, sondern eine notwendige Heterodoxie, die so unterschiedliche Geheimnisse wie Telepathie, Hypnose und sogar Wahrnehmungsphänomene untersuchte. Ihre Forscher suchten nach Fakten, die weit über die physikalischen Gesetze hinausgingen: Beweise für einen transzendenten, nicht reduzierbaren Geist. The New Prometheans zeichnet die Entwicklung der psychischen Forschung anhand der miteinander verwobenen Biographien von vier Männern nach: dem Chemiker Sir William Crookes, dem Tiefenpsychologen Frederic Myers, dem Ätherphysiker Sir Oliver Lodge und dem Anthropologen Andrew Lang.
Diese Männer, allesamt ehemalige Präsidenten der Gesellschaft, brachten die psychische Forschung über die akademischen Kreise hinaus in die Öffentlichkeit und machten sie zu einem Teil einer gemeinsamen, weitreichenden Untersuchung von Wissenschaft und Gesellschaft. Indem Courtenay Raia ihre Abhandlungen, Lehrbücher und Vorträge mit intimeren Texten wie Tagebüchern, Briefen und literarischen Werken verbindet, führt er uns zurück zu einem kritischen Punkt in der Geschichte der Säkularisierung, der letzten großen Geste der Versöhnung zwischen Wissenschaft und heiligen Wahrheiten.