Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche Analyse von General Gotthard Heinrici und den Kämpfen an der Oderfront im Jahr 1945, die sich auf Primärquellen wie Tagebücher und Telefonprotokolle stützt. Es bietet eine einzigartige Perspektive auf den Konflikt und konzentriert sich auf das deutsche Oberkommando und die komplexe Dynamik zwischen Hitler und seinen Generälen. Es wurde jedoch wegen seiner Produktionsqualität kritisiert, insbesondere wegen der Lesbarkeit der Karten und der unzureichenden Darstellung der sowjetischen Perspektive.
Vorteile:⬤ Eingehende Analyse von General Heinrici
⬤ reichhaltiges Primärquellenmaterial
⬤ konzentrierte Untersuchung der Perspektive der deutschen Führung
⬤ bedeutender Beitrag zum Verständnis der Oderfront und ihrer Komplexität
⬤ vermischt operative Details mit persönlichen Schriften.
⬤ Schlechte Kartenqualität, viele sind unleserlich
⬤ übermäßiger Rückgriff auf Reproduktionen von Primärquellen auf Kosten der Analyse
⬤ fehlende sowjetische Perspektive
⬤ Produktionsprobleme, wie Layoutfehler und beschädigte Kopien
⬤ nicht für Gelegenheitsleser geeignet.
(basierend auf 18 Leserbewertungen)
The Oder Front 1945: Volume 1 - Generaloberst Gotthard Heinrici, Heeresgruppe Weichsel and Germany's Final Defense in the East, 20 March-4
Der Untergang des nationalsozialistischen Deutschlands wird regelmäßig in zwei Bildern dargestellt: Adolf Hitler, der die letzte Schlacht um Berlin von seinem klaustrophobischen Fuhrerbunker aus leitet, und der anschließende sowjetische Sieg, der durch das Fliegen von "Hammer und Sichel" über dem ausgebrannten Reichstag verewigt wird. Die weit verbreitete Ansicht, dass die letzte Schlacht des Zweiten Weltkriegs eine von Hitler geplante und durchgeführte bewusste, aber fatalistische Verteidigung Berlins war, ist eine historisch weitgehend ungenaue Darstellung, die zu einer populären Charakterisierung des Endes des Dritten Reichs passt.
Deutschlands letzte Schlacht begann, als Generaloberst Gotthard Heinrici am 20. März 1945 das Kommando über die Heeresgruppe Weichsel übernahm, nicht als die massive sowjetische Offensive zur Einnahme Berlins am 16. April begann.
Heinrici, nicht Hitler, entschied, dass es für Deutschland nur noch einen strategischen Weg gab - die Sowjets entlang der Oderfront lange genug zurückzuhalten, um die Westalliierten über die Elbe zu locken.
Heinrici wusste zwei Dinge: Der Krieg war verloren und das, was von Deutschland übrig geblieben war, war für die sowjetische Nachkriegsbesetzung bestimmt. Seine Absicht war, dass eine langwierige Verteidigung entlang der Oderfront General Eisenhower dazu zwingen würde, die westlichen Alliierten in die sowjetische Besatzungszone der Nachkriegszeit zu beordern, die in dem streng geheimen Plan der Alliierten, bekannt als "Eclipse", skizziert war, und damit Millionen von Deutschen im Osten das düstere Schicksal der sowjetischen Rache zu ersparen, von dem jeder wusste, dass es bevorstand.
Berlin, so Heinricis Befehl, würde nicht verteidigt werden. Die deutsche Hauptstadt sollte nicht zu einem weiteren "Stalingrad" werden, wie Heinrici seinen Untergebenen mitteilte. Eine Entscheidung des OKW vom 23.
April, Berlin in einer letzten Entscheidungsschlacht zu verteidigen, zwang Heinrici in einen direkten Konflikt mit seinen Vorgesetzten über die Durchführung von Operationen an der Oderfront - ein Konflikt, der seine Fähigkeit zur Verteidigung gegen die Sowjets untergrub und Heinrici schließlich sein Kommando kostete. In einem Begleitband zu seiner erfolgreichen und viel beachteten Studie über den sowjetischen Angriff auf Berlin, Bloody Streets, beschreibt der Autor A. Stephan Hamilton die Planung und Durchführung der Verteidigung der Oderfront und rekonstruiert sie Tag für Tag anhand von bisher unveröffentlichten persönlichen Tagebüchern, Nachkriegsinterviews, dem Kriegstagebuch der Heeresgruppe Weichsel und täglichen Telefonprotokollen des Kommandos.
Die Operationen der 3. Panzerarmee, 9.
Armee, 12. Armee, und 21. Armee werden detailliert beschrieben, wobei die Bewegungen der Einheiten auf über 60 Karten dargestellt werden.
Der Bericht wird durch eine umfangreiche Auswahl von Anhängen unterstützt, darunter Übersetzungen von Nachkriegsberichten über die Heeresgruppe Weichsel aus der Feder hochrangiger deutscher Offiziere, biografische Notizen zu bedeutenden Offizieren der Heeresgruppe und sehr detaillierte Schlachtordnungen.
Zusätzlich zu einer Reihe von s/w-Fotos enthält diese Studie 64 Seiten mit farbigen Einsatzkarten.