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The Patchwork City: Class, Space, and Politics in Metro Manila
Im heutigen Manila sind Slums und Hausbesetzersiedlungen über die ganze Stadt verstreut und stoßen oft direkt an die ummauerten Enklaven der Privilegierten, wodurch das komplexe geopolitische Muster von Marco Z. Garridos "Patchwork City" entsteht.
Garrido dokumentiert die Zersplitterung Manilas in eine Vielzahl von Räumen, die durch die Bevölkerungsschicht definiert sind, insbesondere Slums und Enklaven der Ober- und Mittelschicht. Er geht dann über die städtische Fragmentierung hinaus, um deren Auswirkungen auf die Klassenbeziehungen und die Politik zu beschreiben, und argumentiert, dass die Ausbreitung dieser Slums und Enklaven und ihre anschließende Nähe die Klassenbeziehungen intensiviert haben. Für die Bewohner der Enklaven ist die Nähe der Slums eine Quelle der Unsicherheit, die sie dazu zwingt, den Slumbewohnern räumliche Grenzen zu setzen.
Für die Slumbewohner entsteht durch die regelmäßige Auferlegung dieser Grenzen ein allgegenwärtiges Gefühl der Diskriminierung. Die Klassengrenzen verschärfen sich dann entlang der Wohnungskluft, und die städtischen Armen und die Mittelschicht treten nicht als Arbeit und Kapital auf, sondern als Hausbesetzer und "Dorfbewohner", wie die Bewohner der Unterbezirke in Manila genannt werden.
Garrido untersucht die Politisierung dieser Kluft anhand des Falles des populistischen Präsidenten Joseph Estrada und stellt fest, dass die beiden Seiten nicht nur über das Recht auf die Stadt, sondern auch über das Wesen der Demokratie selbst streiten. The Patchwork City beleuchtet, wie stark Segregation, Klassenbeziehungen und Demokratie miteinander verbunden sind.
Es macht letztlich deutlich, dass die Klasse als soziale Struktur für die Untersuchung von Manila - und vieler anderer Städte des globalen Südens - ebenso unverzichtbar ist wie die Ethnie für die Untersuchung amerikanischer Städte.