
Lawrence Durrell's Poetry: A Rift in the Fabric of the World
Dieser Essay bietet die erste eingehende Analyse des gesamten poetischen Werks von Lawrence Durrell, von seinen frühen Sammlungen in den 1940er Jahren bis zu seiner letzten, 1973 veröffentlichten. Dreißig Jahre Durrell'scher Poesie werden zusammengeführt, um die Genese von Durrells poetischem und fiktionalem Schreiben zu enthüllen, wobei Verbindungen zu seinen Romanen und Wohnbüchern hergestellt werden, an denen er parallel dazu schrieb.
Lawrence Durrell erscheint so in erster Linie als einer der größten Dichter der Spätmoderne, dessen literarische und erkenntnistheoretische Untersuchungen im Lichte eines weltweiten Netzwerks literarischer Bruderschaften zu verstehen sind, zu denen auch T. S. Eliot, Michael Fraenkel, Henry Miller und David Gascoyne gehören.
Gleichzeitig zeigt dieser Essay, warum Durrell auch als Erbe der größten englischen Dichter der Romantik (Byron, Shelley, Keats und Wordsworth) sowie der französischen Symbolisten und Modernisten (von Baudelaire bis Nerval, Val ry und Cendrars) gelesen werden muss. Dieser vergleichende Ansatz eröffnet eine völlig neue Perspektive auf Lawrence Durrell, die von der nordamerikanischen und englischen Forschung noch nicht aufgegriffen wurde.
Die symbolischen Muster, die stilistischen Mittel und die ästhetischen und philosophischen Grundsätze, die Durrells Poetik charakterisieren, erklären das notwendige Hin- und Herlesen, das Prosa und Lyrik, das Fiktionale und das Lyrische, das Beschreibende und das Abstrakte miteinander verbindet. Gedichtauszüge, Auszüge aus seinen Wohnbüchern, Romanen und Essays verdeutlichen nicht nur Durrells komplexe literarische Strategien, sondern auch die ontologische Suche eines Schriftstellers, der, obwohl er in der Welt, in der er lebte, nie zu Hause war, danach strebte, eine Lebenswelt zu schaffen, die Semiologen als "Umwelt" bezeichnen.
Diese konstitutive Realität ist diejenige, die in den Spalten und Rissen der Welt auftaucht, sie besteht aus den kaum lesbaren Zeichen, die im Dunkeln blinken und die von der Fähigkeit des Künstlers zeugen, aus dem gegenwärtigen materiellen Chaos eine Welt zu schaffen.