Bewertung:

Das Buch ist eine gut recherchierte und durchdacht geschriebene Erkundung eines weniger bekannten historischen Themas, insbesondere des Zusammenspiels von Religion und Politik im Deutschland der Vor- und Nachkriegszeit, wobei der Schwerpunkt auf der DDR liegt. Die Leser empfanden es als informativ und hilfreich für die weitere Recherche.
Vorteile:Klarer und konsistenter Schreibstil, umfangreiche Recherchen und fundiertes Wissen des Autors, aufschlussreiche Fakten und Primärquellenmaterial, wertvoll für die akademische Forschung und ein Thema, das oft übersehen wird.
Nachteile:In den Rezensionen wurden keine spezifischen Nachteile genannt.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Politics of Religion in Soviet-Occupied Germany: The Case of Berlin-Brandenburg 1945-1949
Dieses Buch befasst sich mit der Religionspolitik der sowjetischen Militärbehörden und ihrer Verbündeten in der Sozialistischen Einheitspartei in der Sowjetzone, vor allem aber damit, wer sie erdachte, wie sie es taten und wie sie versuchten, sie umzusetzen. Auf diese Weise wird deutlich, wie die sowjetischen Behörden die Sowjetzone im Hinblick auf die Religionspolitik nach stalinistischem Vorbild neu gestalteten, ein Prozess, den sie in ganz Osteuropa und auch in Ostdeutschland durchführten.
Während ich untersuche, wie diese Politik konzipiert wurde, lege ich den Schwerpunkt auf ihre Umsetzung in der Sowjetzone, insbesondere in ihrer wichtigsten Provinz, Berlin-Brandenburg. Darüber hinaus zeigt dieses Buch, wie die Kirchenleitungen auf die Politik der sowjetischen Militärbehörden und ihrer Verbündeten in der Sozialistischen Einheitspartei reagierten, insbesondere nachdem diese in den späten 1940er Jahren einen zunehmend religionsfeindlichen Ton anschlugen.
Die unterschiedlichen Reaktionen der Kirchenleitungen in der Evangelischen Kirche während der sowjetischen Besatzung offenbaren die Grundlagen für den schließlichen Bruch innerhalb der Führung der Evangelischen Kirche in den 1960er Jahren über die Frage, wie mit dem atheistischen SED-Regime umzugehen sei. Gleichzeitig zeigt die Haltung des evangelischen Bischofs Otto Dibelius und des katholischen Bischofs Konrad von Preysing als entschiedene Gegner der Errichtung der "zweiten deutschen Diktatur" in den 1940er Jahren, wie die Kirchen in den 1970er und 1980er Jahren zu zentralen Akteuren der ostdeutschen Dissidentenbewegung werden sollten.