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The Politics of Genocide
In diesem beeindruckenden Buch untersuchen Edward S. Herman und David Peterson die Verwendung und den Missbrauch des Begriffs "Völkermord".
Sie argumentieren überzeugend, dass die Bezeichnung hochgradig politisiert ist und dass sie in den Vereinigten Staaten von der Regierung, Journalisten und Akademikern verwendet wird, um jene Nationen und politischen Bewegungen als böse zu brandmarken, die auf die eine oder andere Weise die imperialen Interessen des US-Kapitalismus beeinträchtigen. So wird das Wort "Völkermord" nur selten verwendet, wenn es sich bei den Tätern um Verbündete der USA (oder sogar um die USA selbst) handelt, während es fast wahllos verwendet wird, wenn Morde von Feinden der USA und von US-Wirtschaftsinteressen begangen werden oder angeblich begangen wurden. Eine Reihe von Regeln gilt für Fälle wie die US-Aggression in Vietnam, die israelische Unterdrückung der Palästinenser, das indonesische Abschlachten der so genannten Kommunisten und des Volkes von Osttimor, die US-Bombardierungen in Serbien und im Kosovo, den US-Befreiungskrieg im Irak und die von US-Verbündeten begangenen Massenmorde in Ruanda und in der Republik Kongo.
Eine andere Gruppe bezieht sich auf Fälle wie die serbische Aggression im Kosovo und in Bosnien, die von US-Feinden in Ruanda und Darfur begangenen Morde, Saddam Hussein, alle Aktionen des Iran und eine Vielzahl anderer. Mit seiner sorgfältigen und umfangreichen Dokumentation, der genauen Lektüre der US-Medien und der politischen und wissenschaftlichen Schriften zu diesem Thema sowie den klaren und prägnanten Diagrammen ist The Politics of Genocide sowohl eine vernichtende Verurteilung als auch eine verblüffende Enthüllung eines tief verwurzelten und effektiven Propagandasystems, das darauf abzielt, die Bevölkerung zu täuschen und gleichzeitig die Expansion eines grausamen und herzlosen imperialen Systems zu fördern.