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J.G. Ballard's Politics
Dieses Buch ist die erste anhaltende Untersuchung der politischen Dimension im Werk von J.
G. Ballard.
Als Produkt und Reaktion auf den kulturell-sozioökonomischen Moment, der gemeinhin als Postmoderne bezeichnet wird, wird Ballards Werk als eine kontinuierliche und sich entwickelnde Meditation über die Postmoderne gelesen, die insbesondere als Ausdruck des Spätkapitalismus untersucht wird. Das Buch zeigt, dass im Zentrum dieser Betrachtung die Frage des Widerstands steht. Unter Rückgriff auf ein breites Spektrum von Konzepten und Ideen aus dem Bereich der kritischen Theorie wird argumentiert, dass sich Ballards Fiktion angesichts einer Welt, die von einer beispiellosen Expansion des Kapitals geprägt ist, in der die großen Erzählungen der Moderne ihre Gültigkeit verloren haben und in der die herkömmlichen Formen des politischen Kampfes ihre Wirksamkeit verloren haben, einem bewusst irrationalen und extremen, pataphysischen Denken verschreibt, um einen neuen Diskurs des Widerstands zu entwickeln.
Im Gegensatz zu früheren Lesarten, die Ballards Werk als unpolitisch, dekadent oder quietistisch betrachtet haben, zeigt die Studie Ballard als einen durch und durch politischen Autor, der sich einer subversiven Politik verschrieben hat. Auf diese Weise stellt das Buch auch eine zeitgemäße Intervention in die laufende Diskussion über das Wesen und den Zustand des Politischen dar.