
The Political Power of Visual Art: Liberty, Solidarity, and Rights
Die visuelle Kunst ist heute allgegenwärtig politisch besetzt. Aber welche Politik? Daniel Herwitz versucht, Klarheit darüber zu schaffen, was mit Politik gemeint ist und wie wir ihre Annahmen oder Bestrebungen in der zeitgenössischen Kunst bewerten können.
Anhand des Werks von William Kentridge, das von Gewalt, Rasse und Macht durchdrungen ist, und der Kunstwelt-Immolationen von Banksy spannt Herwitz den Bogen von der NEA 4 und der Frage der Beleidigung als Entlassung über die gemeinschaftsorientierte Arbeit George Gittoes bis hin zur Identitätspolitik der zeitgenössischen amerikanischen Kunst und (als Kontrast zur Macht der visuellen Medien) zur Literatur, die im Dialog mit Wahrheitskommissionen geschrieben wurde. Er ist daran interessiert, die heutigen Kunstpraktiken im Lichte zweier gegensätzlicher Erbschaften zu verstehen: die Avantgarden und ihre Politisierung des experimentellen Kunstobjekts und die Ästhetik des 18. Jahrhunderts, die die Autonomie des Kunstobjekts predigt und die er als kulturelles Gegenstück zum modernen Liberalismus interpretiert. Sein historisch informierter Ansatz macht deutlich, wie entscheidend diese beiden Vermächtnisse sind, um die Spannungen in Stimme und Charakter der heutigen Kunst zu verstehen.
Dieses Buch richtet sich an alle, die in der Ästhetik oder der Kunstwelt arbeiten und sich mit dem Schicksal der Kulturpolitik in einer Welt befassen, die außer Kontrolle geraten ist, aber dennoch in Reichweite der Emanzipation liegt, und stellt die Frage, inwieweit das visuelle Medium in der Lage ist, politisch zu sprechen oder politische Handlungsfähigkeit zu erlangen.