
The Political Economy of Democratic Decentralization
Befürworter einer pluralistischen, wettbewerbsorientierten Politik sehen in der Dezentralisierung ein Mittel zur Vertiefung der Demokratie oder zum Aufbrechen geschlossener Systeme und um Interessengruppen Raum zu geben, sich zu organisieren, zu konkurrieren und sich anderweitig durchzusetzen. Einige Politiker in den Zentralregierungen sehen darin ein Mittel, um teure Aufgaben an andere, niedrigere Ebenen zu delegieren.
Die vorliegende Studie untersucht aus einer politökonomischen Perspektive die Ursprünge der aktuellen Dezentralisierungswelle in weniger entwickelten Ländern und ihre Auswirkungen, insbesondere ihre Chancen und Grenzen für die ländliche Entwicklung. Sie stützt sich hauptsächlich auf empirische Daten, die aus Dezentralisierungsexperimenten in zahlreichen Ländern stammen. Das Papier ist in sechs Teile gegliedert.
In Teil I werden Begriffe definiert, um zu zeigen, dass das Wort „Dezentralisierung“ viele verschiedene Bedeutungen haben kann. In Teil II wird untersucht, warum einige politische Regime oft dazu neigen, nicht zu dezentralisieren, selbst wenn alle Indikatoren für eine solche Notwendigkeit sprechen.
In Teil III wird versucht, die Tendenz vieler Regime in den frühen 1980er Jahren zur Dezentralisierung zu erklären. Teil IV untersucht das Zusammentreffen von dezentralisierten Institutionen und wie sie innerhalb ihres staatlichen, gesellschaftlichen und politischen Umfelds funktionieren.
Teil V erörtert die Vor- und Nachteile der Dezentralisierung. In Teil VI wird das Versprechen der Dezentralisierung für die ländliche Entwicklung bewertet.