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The Spaces and Places of Horror
Dieser Band untersucht den komplexen Horizont von Landschaften in der Horrorfilmkultur, um besser zu verstehen, wie das Genre Schauplätze, Orte, Räume und Plätze nutzt, seien sie physisch, imaginär oder ganz und gar imaginär. In The Philosophy of Horror (Die Philosophie des Horrors) erörtert No l Carroll die "Geografie" des Horrorfilms, die darin besteht, dass das filmische Genre häufig in Grenzräumen angesiedelt ist, um die Erzählung aus den allgemein akzeptierten sozialen Strukturen herauszulösen: Diese Nutzung des Raums soll die angeborene Angst des Publikums vor dem Unbekannten auslösen.
Diese Vorstellung erinnert an Freuds Theorie des Unheimlichen, da sie sich auf erkennbare Orte außerhalb der Lacanschen symbolischen Ordnung konzentriert. In einigen Fällen kann ein Ort als eines der beschreibenden Merkmale des Bösen selbst fungieren: In A Nightmare on Elm Street fallen Teenager in den Schlaf und werden aus ihrem Schlafzimmer in Freddy Kruegers labyrinthisches Versteck gezerrt, einen unentrinnbaren Heizungskeller, der Freddies Kräfte verstärkt und ihn unbesiegbar macht. In anderen Szenarien kann die Handlung in einem weit entfernten, wenig bekannten Land stattfinden, um die Figuren zu isolieren (Roths Hostel-Filme) oder um den Ursprung des Bösen zu mythisieren (Bavas Black Sunday).
Und schließlich können Ängste im Zusammenhang mit der zunehmenden Präsenz der Technologie in unserem Leben zu postmodernen Erzählungen von Einsamkeit und Unverbundenheit an der Schnittstelle zwischen virtuellen und realen Orten führen: In Kurosawas Pulse fungiert das Internet als Tor zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Geister und erschafft ein oneirisches Reich, in dem die Lebenden verschwinden und Geister an ihre Stelle treten. Der vorliegende Band ist ein wichtiger Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung der Horrorfilmkultur, da er einen länderübergreifenden, vergleichenden Ansatz zur Analyse der formalen und narrativen Aspekte des Genres verfolgt, indem er einige der populärsten Titel der Horrorfilmkultur mit weniger bekannten Werken vergleicht, für die dieser Sammelband die erste einschlägige wissenschaftliche Arbeit darstellt.