Bewertung:

Das Buch von Peter Stuhlmacher bietet eine kritische Untersuchung der „Neuen Perspektive auf Paulus“ (NPP) durch eine Reihe von Aufsätzen, die ein solides Argument gegen die Wiederbelebung dieser Perspektive auf die paulinischen Schriften darstellen. Der Text ist zwar leicht zugänglich und gut strukturiert, erfordert aber eine sorgfältige Lektüre und kann für diejenigen, die mit theologischen Studien nicht sehr vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben, zugänglich und enthält eine gründliche Untersuchung der NPP. Stuhlmacher legt eine solide Argumentation vor und leistet mit seiner gründlichen Forschung einen wichtigen Beitrag zur paulinischen Theologie. Der zusätzliche Aufsatz von Donald Hagner wird als besonders nützlich bezeichnet. Er dient als schnelle Lektüre und verfügt über begleitendes Audiomaterial.
Nachteile:Die formale Sprache kann zuweilen anspruchsvoll sein, und die Leser müssen sich möglicherweise mehrmals mit dem Text befassen, um seine Argumente vollständig zu erfassen. Das Buch ist vor allem für Seminarstudenten oder Personen mit einem fundierten theologischen Hintergrund zu empfehlen, da es für ein allgemeines Publikum möglicherweise nicht geeignet ist. Auch die Übersetzung vom Deutschen ins Englische kann Schwierigkeiten bereiten.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Revisiting Paul's Doctrine of Justification: A Challenge of the New Perspective
Seit 1963 sind erhebliche Einwände gegen die traditionelle Sicht der paulinischen Rechtfertigungslehre erhoben worden, hauptsächlich von Neutestamentlern wie Krister Stendahl, E. P.
Sanders und James D. G. Dunn.
In diesem Buch wird die "New Perspective on Paul" bewertet und für unzureichend befunden. Unter Würdigung der wichtigen Kritik, die bereits von Donald Hagner geäußert wurde und die in diesem Band enthalten ist, stellt Peter Stuhlmacher eine unverblümte und gut begründete Herausforderung dar, die sich auf die etablierte und neuere Forschung zu Paulus' Verständnis der Rechtfertigung stützt.
Insbesondere argumentiert er, dass die forensischen und mystischen Elemente der paulinischen Rechtfertigungslehre nicht gegeneinander ausgespielt werden sollten. Vielmehr kann Paulus' Verständnis nur im Kontext seiner apostolischen Mission an Juden und Heiden und der Erwartung des kommenden Reiches Gottes getreu wiedergegeben werden.
Dieses Buch ist von Interesse für Studierende und Lehrende der Bibelwissenschaften, der Biblischen Theologie und der Systematischen Theologie sowie für diejenigen, die sich im jüdisch-christlichen Dialog, im protestantisch-römisch-katholischen Gespräch über die Rechtfertigungslehre oder in Diskussionen über konkurrierende Rechtfertigungsauffassungen im Protestantismus engagieren.