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Reforming Modernity: Ethics and the New Human in the Philosophy of Abdurrahman Taha
Reforming Modernity ist eine umfassende intellektuelle Geschichte und philosophische Reflexion, die sich um das Werk des in Marokko lebenden Philosophen Abdurrahman Taha dreht, einem der bedeutendsten Philosophen der islamischen Welt seit der Kolonialzeit. Wael B.
Hallaq vertritt die Ansicht, dass Taha an der Spitze der Schmiede einer neuen, nicht-westlich orientierten philosophischen Tradition steht. Er untersucht, wie Tahas philosophisches Projekt Licht auf die jüngsten intellektuellen Strömungen in der islamischen Welt wirft und eine beeindruckende Kritik an der westlichen und islamischen Moderne übt. Hallaq argumentiert, dass Tahas Projekt von den erkenntnistheoretischen Grundlagen, auf denen die meisten modernen muslimischen Intellektuellen ihre Programme verankert haben, abweicht, diese aber hinter sich lässt.
Taha lehnt systematisch die Denkweisen ab, die die muslimische Intellektuellenszene seit Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts dominiert haben - Nationalismus, Marxismus, Säkularismus, politischer Islamismus und Liberalismus. Stattdessen bietet er alternative Denkweisen an, indem er mit Nachdruck und Virtuosität ein ethisches System entwickelt, das auf eine Reform der bestehenden Modernitäten abzielt.
Hallaq analysiert den ethischen Faden, der sich durch Tahas Werk zieht, und beleuchtet, wie Taha ihn in eine diskursive Auseinandersetzung mit den zentralen Fragen verwebt, die die Moderne sowohl im Westen als auch in der muslimischen Welt plagen. Als erste Einführung in Tahas ethische Philosophie für ein westliches Publikum stellt Reforming Modernity sein komplexes Denken auf zugängliche Weise dar und setzt sich gleichzeitig kritisch mit ihm auseinander.
Hallaqs Auseinandersetzung mit Tahas Werk bietet sowohl eine überzeugende Kritik an der Moderne als auch Antworten auf ihre endemischen und scheinbar unlösbaren Probleme.