
Josiah's Reform and Jeremiah's Scroll: Historical Calamity and Prophetic Response
Diese spannende neue Studie über den Propheten Jeremia schreibt ihm eine zentrale Bedeutung in der historischen Periode der Herrschaft Josias zu.
Er war, so argumentiert Leuchter, einer der zentralen Agenten von Josias Propagandamaschine und war eng in die politische Agenda des Königs eingebunden. Jeremia, der selbst ursprünglich zu den Schriftgelehrten gehörte, die die deuteronomistische Literatur verfassten, ermutigte die Schiloniten von Anatot, sich nach dem Schwinden der assyrischen Macht aktiv an Josias Programm im Norden zu beteiligen.
Enttäuscht von der Ablehnung, die die Schiloniten ihm und Josia entgegenbrachten, und vom Tod des Königs bei Megiddo gelangte Jeremia zu einem radikal neuen Verständnis der göttlichen Absichten, das in der berühmten Tempelpredigt von Jeremia 7 zum Ausdruck kommt und in den Debatten des Propheten mit dem politischen Establishment in Jerusalem in den folgenden Jahren deutlich wird. In seiner gründlichen historischen Rekonstruktion skizziert Leuchter eine ganz bestimmte Abfolge von Ereignissen, die ihren Ursprung in der schilonitischen Ablehnung der deuteronomistischen Politik haben, und grenzt auf dieser Grundlage sorgfältig die Texte ab, die in Jeremias erste Schriftrolle (die Urrolle) aufgenommen worden wären. Leuchters Monographie wird einen wichtigen Beitrag zum Studium der Geschichte und der Literatur des späten siebten Jahrhunderts v.
Chr. leisten.