
The Reformation of the Heart: Gender and Radical Theology in the English Revolution
The Reformation of the Heart: Gender and Radical Theology in the English Revolution bietet neue Einblicke in die Beziehung zwischen radikaler Theologie und Gender-Radikalismus in der englischen Revolution. Es behandelt zwei Themen, die Historiker dieser Zeit seit langem faszinieren: die intellektuelle Formierung des religiösen Radikalismus und die herausragende Rolle von Frauen als Prophetinnen und Predigerinnen in radikalen Sekten. Sarah Apetrei erforscht die bemerkenswerten Ideen und reformatorischen Visionen eines nivellierenden und hochmystischen Netzwerks in der Zeit des Bürgerkriegs, des Regizids und seiner Folgen - eines Netzwerks, das Militärkapläne mit inspirierten Frauen und Gemeinden in ganz England verband.
Anhand von gedruckten Werken und bisher nicht untersuchten Manuskripten stellt Apetrei fest, dass die revolutionären Radikalen sowohl theologisch kühner waren als auch einheitlicher für die Beteiligung der Frauen eintraten, als wir bisher angenommen haben. Auf der einen Seite entwickelten die Armeekapläne und radikalen Prediger eine höchst originelle Theologie der Geschlechter, die ein weibliches Prinzip in der Gottheit vorsah. Sie waren auch ausdrückliche Befürworter der Frauenpredigt in einem bisher nicht anerkannten Ausmaß. Gleichzeitig förderte das Engagement von Frauen in der Predigt- und Verlagsarbeit in dieser Krisenzeit innovatives Denken. In einem Klima, in dem die reformierten Lehren über die Grenzen der Erwählung erneut bekräftigt wurden, leisteten die Frauen Pionierarbeit bei der Vermittlung der Lehre vom universalen Heil oder der "allgemeinen Erlösung".
Theologinnen und Seherinnen spielten auch eine herausragende Rolle bei der Verbreitung von Ideen über das "himmlische Fleisch" Christi und sein Erscheinen in den Körpern der Heiligen in der Endzeit, die aus den radikalen europäischen Reformationen stammten und von den Amtskirchen verurteilt wurden. Sie verwendeten eine stark feminisierte, mütterliche Bildsprache, um über Christus zu sprechen. Als solches trägt dieses Buch auch zur feministischen Erkenntnistheorie bei. Es zeigt, wie die Beteiligung von Frauen an religiösen Reformen und an der Konzeption von Ideen als Gruppe mit besonderen Erfahrungen, Prioritäten und kulturellen Identitäten wirklich transformativ sein kann.