
Regulating Homosexuality in Soviet Russia, 1956-91: A Different History
Dieses bahnbrechende Buch stellt die weit verbreitete Ansicht in Frage, dass Sex und Homosexualität in der UdSSR unerwünscht waren. Die Chruschtschow- und die Breschnew-Ära (1956-82) sind unter diesem Gesichtspunkt undurchsichtig und unerforscht geblieben. Auf der Grundlage bisher unentdeckter Quellen füllt Alexander diese kritische Lücke.
Das Buch zeigt, dass zwischen 1956 und 1991 Ärzte, Pädagogen, Juristen und Polizeibeamte über Homosexualität diskutierten. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen Fragen, die das Leben der homosexuellen Menschen in der UdSSR unmittelbar betrafen. War Homosexualität ein Verbrechen, eine Krankheit oder eine normale Variante der menschlichen Sexualität? Sollte Lesbianismus kriminalisiert werden? Kann Sexualerziehung Homosexualität verhindern? Welche Rolle spielten der GULAG und die Gefängnisse für die Homosexualität in der UdSSR? Diese Diskussionen hatten oft praktische Auswirkungen - Ärzte entwickelten und boten medizinische Behandlungen für Homosexualität in Krankenhäusern an, und Verfahren und Medikamente wurden auch in Gefängnissen eingesetzt.
Dieses Buch ist relevant für das Ziel 5 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, die Gleichstellung der Geschlechter.