
The Reception of Jewish Tradition in the Social Imagination of the Early Christians
Die Beiträge dieses Bandes thematisieren die Rezeption jüdischer Traditionen im frühen Christentum und die Art und Weise, wie sich die Bedeutung dieser Traditionen veränderte, als sie in neuen Kontexten und für neue soziale Zwecke eingesetzt wurden.
Besonderes Gewicht wird auf die innere Vielfalt und Formbarkeit dieser Traditionen gelegt, die innerhalb des Judentums ständigen Veränderungsprozessen unterworfen waren, sowie auf die Rezeption als einen aktiven, strategischen und interessierten Prozess. Alle Aufsätze in diesem Band versuchen herauszuarbeiten, wie Rezeptionsakte zur sozialen Formierung des frühen Christentums beitragen, sei es in seiner sozialen Imagination (seinem Sprechen und Denken über sich selbst) oder in seinen sozialen Praktiken oder in beidem.
Dieser Band stellt statische Vorstellungen von Tradition und passive Ideen von "Rezeption" in Frage und betont die Kreativität und die Bedeutung "starker" Lesarten von Tradition. Auf diese Weise verkompliziert er die gängigen Erzählungen von der "Trennung der Wege" zwischen "Christentum" und "Judentum" und zeigt, dass selbst die Behauptung von Kontinuität zwangsläufig zu Unterschieden führt.