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The Rivals and Other Stories
Jonah Rosenfeld, der von den 1920er bis Mitte der 1930er Jahre eine bedeutende literarische Figur war und häufig für die jiddische Zeitung Forverts schrieb, war zu Lebzeiten und auch danach als Erforscher der menschlichen Psychologie anerkannt. In seinem Werk stehen Einsamkeit, soziale Ängste und die frustrierte Sehnsucht der Menschen nach sinnvollen Beziehungen im Vordergrund - Themen, die für die heutige westliche Gesellschaft ebenso relevant sind wie zu seiner Zeit.
The Rivals and Other Stories stellt neunzehn von Rosenfelds Kurzgeschichten zum ersten Mal einem englischsprachigen Publikum vor. Im Gegensatz zu einem Großteil der jiddischen Literatur, die einen sentimentalen Blick auf die engen Gemeinschaften des jüdischen Lebens im frühen zwanzigsten Jahrhundert bietet, zeichnen Rosenfelds Geschichten ein völlig anderes Bild der jüdischen Familien der Vorkriegszeit. Seine Geschichten sind urbane, häusliche Dramen, die die oft schmerzhaften Trennungen zwischen Männern und Frauen, Eltern und Kindern, Reichen und Armen, Juden und Nichtjuden, sich selbst und der Gesellschaft erkunden. Sie erforschen Erotik und familiäre Dysfunktion in Erzählungen, die für die Leser zur Zeit ihrer Veröffentlichung oft schockierend waren.
In der Tradition der Moderne lehnte Rosenfeld viele etablierte Normen wie die Religion und die Annahme einer absoluten Wahrheit ab. Sein Werk ist vielmehr im psychologischen Realismus verwurzelt und schildert das Innenleben entfremdeter Individuen, die darum kämpfen, sich eine Welt zu schaffen, in der sie leben können. Diese tief bewegenden, einfühlsamen Geschichten bilden ein Gegengewicht zum vorherrschenden idealisierten Bild des Schtetl-Lebens und bereichern unser Verständnis der jiddischen Literatur.