Bewertung:

Das Buch bietet eine kritische Untersuchung des modernen Russlands, insbesondere unter Wladimir Putin, und beleuchtet die historischen und kulturellen Grundlagen aktueller gesellschaftlicher Probleme und staatlicher Verhaltensweisen. Es bietet Einblicke in die innere und äußere Wahrnehmung Russlands sowie einen Kommentar zu den Unzulänglichkeiten der westlichen Reaktionen auf die russische Aggression.
Vorteile:Das Buch ist gut geschrieben und aufschlussreich und bietet aussagekräftige Analysen der heutigen russischen Gesellschaft und Politik. Es ist fesselnd, verbindet Humor mit ernsthaftem Diskurs und wird als unverzichtbare Lektüre für alle beschrieben, die das heutige Russland verstehen wollen. Die strukturierten Essays machen komplexe Themen zugänglich, und es wirft wichtige Fragen zu Nationalismus und Autoritarismus auf.
Nachteile:Einige Rezensenten waren der Meinung, das Buch sei zu einseitig gegen die Russen gerichtet und präsentiere eine Schwarz-Weiß-Sicht auf komplexe Themen, während es die Nuancen der westlichen Politik übersehe. Einige Leser kritisierten, dass der Ton zu informell oder blogartig sei und nicht die akademische Strenge aufweise, die man von historischen Werken erwarte. Es wird auch erwähnt, dass das Buch aufgrund der beschriebenen düsteren Realitäten gelegentlich deprimierend sei.
(basierend auf 33 Leserbewertungen)
The Return of the Russian Leviathan
Das Verhältnis Russlands zu seinen Nachbarn und zum Westen hat sich in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Unter der Führung von Wladimir Putin hat das Land die Krim annektiert, einen Krieg in der Ostukraine begonnen, chemische Waffen auf den Straßen des Vereinigten Königreichs eingesetzt und eine Armee von Internet-Trollen geschaffen, um sich in die US-Präsidentschaftswahlen einzumischen. Wie sollen wir diesen offensichtlichen Rückfall in aggressiven Imperialismus und Militarismus verstehen?
In diesem Buch argumentiert Sergej Medwedew, dass diese neue Welle des russischen Nationalismus das Ergebnis von Mentalitäten ist, die schon lange in der russischen Psyche verankert sind. Während im Westen die turbulenten gesellschaftlichen Veränderungen der 1960er Jahre und das wachsende Bewusstsein für das Erbe des Kolonialismus zu einer Modernisierung der Einstellungen geführt haben, wird Russland von einem anhaltenden Überlegenheitsgefühl gegenüber seinen Nachbarn und einer schmerzhaften Sehnsucht nach dem Imperium behindert. Diese infantile und irrationale Weltsicht haben sich Putin und andere zunutze gemacht, was sich am deutlichsten in den jüngsten außenpolitischen Entscheidungen Russlands zeigt, einschließlich der Annexion der Krim.
Dieses scharfe und aufschlussreiche Buch voller Ironie und Humor zeigt, wie die archaischen Kräfte des imperialen Revanchismus wieder zum Leben erweckt wurden, die russische Gesellschaft erschüttern und die Außenwelt bedrohen. Es wird für jeden von großem Interesse sein, der versucht, die Kräfte zu verstehen, die die russische Politik und Gesellschaft heute prägen.