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The Secularisation of the Confessional State
Christian Thomasius (1655 1728) war ein unermüdlicher Kämpfer gegen die politische Durchsetzung von Religion im frühneuzeitlichen Konfessionsstaat.
In einer ganzen Reihe kämpferischer Disputationen - gegen Häresie- und Hexereiverfolgungen und für religiöse Toleranz - kämpfte Thomasius darum, die intellektuelle Grundlage für die Trennung von Kirche und Staat und die juristische Basis für pluralistische Gesellschaften zu legen. In diesem Text weicht Ian Hunter von der üblichen Sichtweise auf Thomasius als naturrechtlichen Moralphilosophen ab.
Hunter untersucht nicht nur seine antischolastische Kulturpolitik, sondern erörtert auch Thomasius' Arbeit im öffentlichen und kirchlichen Recht, insbesondere seine Disputationen, in denen er für die Duldung von Häretikern plädiert, und bietet einen aufschlussreichen Vergleich mit Lockes Argumenten zum selben Thema. Während Locke versuchte, die Toleranz auf die subjektiven Rechte zu gründen, die christliche Bürger vor einem intoleranten Staat schützen, begründete Thomasius sie mit der Pflicht des Staates, intoleranten Bürgern die Toleranz aufzuerlegen.“.