
Redeveloping China's Villages in the Twenty-First Century: The Dilemmas of Policy Implementation
Die Umsetzung der nationalen Politik ist eine entscheidende Aufgabe der lokalen chinesischen Bürokratie und ein unverzichtbarer Teil der Gesamtkapazität des Staates in Peking. Doch wie und warum lokale Beamte diese Politik interpretieren und umsetzen, ist bisher nicht im Detail untersucht worden.
In Redeveloping China's Villages in the Twenty-First Century schließt Lior Rosenberg diese Lücke, indem er das nationale Dorferneuerungsprogramm untersucht, eine der wichtigsten Maßnahmen Chinas der letzten Jahrzehnte zur Förderung des ländlichen Wandels. Auf der Grundlage von Rosenbergs Vor-Ort-Recherchen untersucht Redeveloping China's Villages in the Twenty-First Century die Umsetzung des Village Redevelopment Program sowohl im industrialisierten Landkreis Chenggu in der Provinz Shandong als auch im überwiegend landwirtschaftlich geprägten Landkreis Beian in der Provinz Anhui. Im Mittelpunkt des Buches steht ein Rätsel: Das Programm sollte eigentlich den ärmeren Dörfern Vorrang geben, doch sowohl in Chenggu als auch in Beian - trotz der überraschend unterschiedlichen Umsetzung - hat es die Verbesserung der Infrastruktur und der Dienstleistungen in bereits industrialisierten und wohlhabenden Dörfern subventioniert, während ärmere Dörfer zurückblieben.
Um dieses Ergebnis zu erklären, geht Rosenberg auf das größere wirtschaftliche, politische und soziale Umfeld ein, in dem chinesische Kommunalbeamte agieren, sowie auf den Druck, dem sie von oben ausgesetzt sind. Er analysiert die doppelte Rolle der übergeordneten Behörden, die in einem System, das die Befehlsgewalt heiligt, in dem aber die Unterscheidung zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern verwischt ist, sowohl die Politik fördern als auch behindern.