
Shadows of Trauma: Memory and the Politics of Postwar Identity
Wir haben das zwanzigste Jahrhundert verlassen, aber dieses Jahrhundert der Gewalt und der Extreme hat uns nicht verlassen: Sein Schatten ist länger und schwärzer geworden. Siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Erinnerung an den Holocaust immer weniger in der gelebten Erfahrung der Überlebenden und Zeitzeugen verankert.
Shadows of Trauma analysiert den Wandel der Vergangenheit von einer individuellen Erfahrung zu einer kollektiven Konstruktion, mit besonderem Augenmerk auf die Spannungen, die entstehen, wenn persönliche Erfahrungen mit dem offiziellen Gedenken kollidieren. Neben einer Übersicht über die wichtigen Begriffe und Unterscheidungen des Gedächtnisses zeichnet Assmann den Prozess nach, der nach dem Fall der Berliner Mauer entstand, um eine neue deutsche Erinnerung an den Holocaust zu schaffen. Assmann geht auf die Fallstricke der "falschen Erinnerung" und die anhaltenden Formen der Verleugnung und Verdrängung ebenso ein wie auf die neuen Diskurse des 21.
Jahrhunderts, etwa den der deutschen "Opferrolle", und die neuen Erinnerungsorte für eine Zukunft, in der die deutsche Erinnerung zunehmend auf einen europäischen Kontext ausgerichtet sein wird. Das Buch verbindet theoretische Analysen mit historischen Fallstudien und greift zentrale Debatten und kontroverse Themen auf, aus denen "Erinnerungskultur" als kollektives Projekt und work in progress hervorgegangen ist.