Bewertung:

Die Rezension lobt das Buch für seine Einsichten in die Demokratie und die Bedeutung von Wahlen, kritisiert aber gleichzeitig den fiktionalen Ansatz und bestimmte erzählerische Entscheidungen.
Vorteile:⬤ Bietet wertvolle Lektionen über Demokratie und Sortierung
⬤ gut geschriebene Einführung
⬤ hebt die Probleme hervor, die entstehen, wenn man sich nur auf Wahlen verlässt.
Schwankt in seiner fiktionalen Ausführung; kämpft damit, den Kontrast zwischen Sortierung und gewählten Vertretern effektiv darzustellen.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Keys to Democracy: Sortition as a New Model for Citizen Power
Sortition - auch bekannt als Zufallsauswahl - überträgt dem einfachen Volk die Kontrolle über die Entscheidungsfindung in der Regierung. Das mag neu erscheinen, aber so hat die ursprüngliche athenische Demokratie funktioniert. Neu ist eigentlich nur unser Glaube, dass Wahlsysteme demokratisch sind. Für Denker von Aristoteles bis zur Renaissance war es eine Selbstverständlichkeit, dass Wahlen immer zu Oligarchien oder zur Herrschaft von Eliten führten.
In diesem Buch, das die Erkenntnisse eines ganzen Lebens über die Geschichte und die Grundsätze der Demokratie zusammenfasst, stellt Maurice Pope ein neues Regierungsmodell vor, das gewählte Politiker durch per Los ausgewählte Versammlungen ersetzt. Er glaubt, dass die Wiedereinführung des Losverfahrens einen Ausweg aus Stillstand, Apathie, Entfremdung und Polarisierung bietet, indem es den Bürgern ihre Stimme zurückgibt.
Papes Werk - das posthum veröffentlicht wurde - entstand aus seiner einzigartigen Perspektive als weitgereister englischer Klassizist, der auch die Ungerechtigkeit der Apartheidherrschaft in Südafrika erlebte. Sein großer Geist war in der Geschichte der Philosophie ebenso zu Hause wie in der Mathematik der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Das Vereinigte Königreich, Frankreich und mehrere andere Länder haben versucht, den Klimawandel durch zufällig ausgewählte Bürgerversammlungen anzugehen. Die Stadt Paris und die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens haben ständige Oberhäuser eingerichtet, die durch das Los bestimmt werden. Mehrere hundert solcher Experimente auf der ganzen Welt stellen die Annahme in Frage, dass Wahlen der einzige oder ideale Weg zu einer glaubwürdigen, effektiven Regierung sind.
Noch bevor diese zumeist beratenden Gremien Gestalt annahmen, entwarf Pope eine Vision für eine Regierung, die vollständig auf Zufallsauswahl und Bürgerberatung beruht. Bei seiner Argumentation für dieses radikalere Ziel beruft er sich auf das glorreiche antike Athen, die jahrhundertelange Praxis in Venedig, den Erfolg zufällig ausgewählter Geschworener und die philosophischen Vorteile des Zufalls. Die auf dem Zufallsprinzip beruhende Demokratie ist seiner Meinung nach der einzig plausible Weg, um jedes Element von Abraham Lincolns Forderung nach einer demokratischen Regierung "aus dem Volk, durch das Volk, für das Volk" zu verwirklichen.