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The Beauty of the Unity and the Harmony of the Whole
Dieses Buch zeichnet die Entstehung und Entwicklung des Themas der Vergöttlichung in der griechischen patristischen Theologie und seine spätere Umwandlung in die Theologie der Theosis bei Pseudo-Dionysios dem Areopagiten nach. Der Band stellt das Thema der Vergöttlichung in den komplexen Kontext seiner historischen Entwicklung und vermeidet so die verbreitete Tendenz, diesen Begriff der christlichen Theologie auf anachronistische Weise zu behandeln.
Dem Einfluss des Neuplatonismus auf Pseudo-Dionysius wird große Aufmerksamkeit gewidmet. Seine Theologie wird weder als im Wesentlichen orthodox christlich noch als im Wesentlichen orthodox neuplatonisch gerechtfertigt. Dionysius' raffinierte Synthese von christlichen und neuplatonischen Elementen, insbesondere in seiner Darstellung der Theosis, wird der Originalität dieses anonymen Autors gerecht und zeigt die Bedeutung seines Einflusses sowohl auf die weitere Entwicklung der christlichen Theologie als auch auf die Weiterentwicklung der neuplatonischen Tradition.
Der komplexe kulturelle Hintergrund der pseudodionysianischen Welt trägt zur Klärung des Entstehungsprozesses der christlichen imperialen Identität bei und wirft ein zusätzliches Licht darauf, warum diese Werke Dionysios dem Areopagiten zugeschrieben wurden, und zwar nicht als bewusste Fälschung, sondern als literarisches Mittel. Eine solche Zuschreibung war eine gängige Praxis der damaligen Zeit.
Eine umfassende Analyse der Entwicklung der Vergöttlichungsthematik eröffnet Möglichkeiten für die weitere Erforschung trinitarischer und christologischer Ausformungen, der philosophischen und individuellen Moraltheologie, der christlichen und neuplatonischen Mystik sowie der Kulturwissenschaften. Durch den Überblick über die historische Entwicklung der Vergöttlichung und die Erschließung weiterer Forschungsfelder ist dieses Buch eine wertvolle einführende Quelle für Fachleute und Studierende. Obwohl das Buch in erster Linie auf akademische Interessen ausgerichtet ist, hat es auch das allgemeine Lesepublikum im Blick.
Alle Zitate aus den Originaltexten sind mit bestehenden oder neuen englischen Übersetzungen versehen, während wichtige griechische Terminologie berücksichtigt wird. Leser, die sich für christliche Spiritualität, Spätantike, frühchristliche Theologie und Neuplatonismus interessieren, werden dieses Buch nützlich finden.