
The Bounds of Freedom: Kant's Causal Theory of Action
Diese Monographie ist eine neue Interpretation von Kants zeitlicher Konzeption der Kausalität der Willensfreiheit. Die Interpretation basiert auf einer Analyse von Kants primärer Konzeption einer Handlung, nämlich als kausale Folge des Willens. Die Analyse wiederum stützt sich auf H. P. Grices Kausaltheorie der Wahrnehmung und auf P. F. Strawsons Modifikation dieser Theorie.
Die Monographie verwirft die übliche Annahme, dass Kants Maxime einer Handlung eine kausale Bestimmung der Handlung ist. Sie geht stattdessen davon aus, dass die Maxime die Handlung determiniert, und da ihre Hauptthese lautet, dass eine Handlung für Kant in erster Linie als Wirkung des Willens zu verstehen ist, kommt sie zu dem Schluss, dass die Maxime einer Handlung nur ihre logische Bestimmung sein kann.
Kants zeitliche Konzeption der Kausalität des freien Willens wird nicht nur mit den zeitgenössischen philosophischen Kausalitätskonzepten konfrontiert, sondern auch mit Kants eigener ergänzender Theorie der Kausalität in der Zweiten Analogie der Erfahrung. Nach der letztgenannten Auffassung ist die Kausalität eine natürliche Beziehung zwischen physischen und psychischen Objekten und daher eine zeitliche Beziehung zwischen ihnen. Angesichts dieses Konflikts lehnen Kant-Forscher wie Allen W. Wood Kants zeitliche Konzeption der Kausalität entweder ab oder akzeptieren sie wie Henry E. Allison, allerdings nur in einer anodischen Form. Beide Lager gehen jedoch von der bereits erwähnten Annahme aus, dass Kants Maxime einer Handlung eine kausale Bestimmung der Handlung ist. Die Monographie, die diese Annahme ablehnt, gehört zu keinem der beiden Lager.