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The Black Agenda
Die Politik der Schwarzen zu verstehen, ist der Schlüssel zum Erkennen der wichtigsten sozialen Dynamiken in den Vereinigten Staaten. Und in den letzten 40 Jahren hat kein anderer Kommentator die Paradoxien und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der schwarzen Amerikaner so tiefgründig erforscht wie der Journalist und Radiomoderator Glen Ford.
In diesem atemberaubenden Überblick stützt sich Ford auf seine Arbeit für Black Agenda Report, eine der prägnantesten und scharfsinnigsten Publikationen der progressiven Linken, um die oft miteinander konkurrierenden Kämpfe um Klassenmacht und Identität in der schwarzen Bewegung zu untersuchen. In einem Überblick, der von den rassistischen Übergriffen auf Schwarze nach dem Hurrikan Katrina über den eingefädelten Bankrott von Detroit bis hin zu den falschen Versprechungen der Präsidentschaft Obamas reicht, wirft Ford einen ätzenden Blick auf das leere Getue und die Korruption der Führung der Demokratischen Partei. Er betont, dass diese für ihren Wahlerfolg auf eine schwarze Wählerschaft angewiesen ist, während ein Teil der Parteiführung die Interessen der arbeitenden Bevölkerung auf Dauer verrät.
Er porträtiert berühmte schwarze Politiker wie Martin Luther King, Malcom X und James Brown (für den Ford einst arbeitete) und wirft einen Blick über die Grenzen der USA hinaus auf die Konflikte in Libyen, im Kongo und im Nahen Osten, um zu zeigen, wie diese mit dem Rassismus im eigenen Land verwoben sind. Ford schließt mit einer Diskussion über die Black-Lives-Matter-Bewegung, in der er sowohl deren Möglichkeiten als auch deren Fallstricke darlegt.