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The Swedish Theory of Love: Individualism and Social Trust in Modern Sweden
Im Jahr 2020 lenkte die schwedische Reaktion auf COVID-19 die Aufmerksamkeit erneut auf die nordische Nation, und zwar auf eine Art und Weise, die ein scheinbares Paradoxon verdeutlichte. Schweden, das lange Zeit für sein Engagement für soziale Solidarität gefeiert wurde, tauchte plötzlich als das letzte Land im Westen auf, das sich dem Einschluss widersetzt und gleichzeitig die Rechte und Pflichten des Einzelnen verteidigt.
Um diese Widersprüche zu erklären, argumentieren Henrik Berggren und Lars Trägårdh, dass die seit langem vertretene Ansicht, Schwedens Wohlfahrtsstaat sei das Ergebnis des sozialistischen Kollektivismus, falsch ist. Soziale Werte waren und sind zwar stark, aber sie haben mit einer radikalen Form des Individualismus koexistiert.
Die englische Ausgabe des schwedischen Bestsellers Är svensken människa?, The Swedish Theory of Love, untersucht eine politische Kultur, die einerseits die individuelle Autonomie und andererseits das Vertrauen in den Staat betont. Unter Einbeziehung der schwedischen Philosophie, Kulturwissenschaft, Soziologie, Literaturkritik und Politikwissenschaft geht das Buch über die Perspektive der rationalen Sozialtechnik hinaus und deckt die moralische Logik hinter dem schwedischen Wohlfahrtsstaat auf: die Vorstellung, dass menschliche Beziehungen, die auf Abhängigkeit und Unterordnung beruhen, zu Unauthentizität führen und dass Gleichheit und Autonomie die Voraussetzungen für echte Liebe und Zuneigung sind.