
The Floating University: Experience, Empire, and the Politics of Knowledge
Die schwimmende Universität beleuchtet eine Geschichte von Optimismus und imperialistischen Ambitionen in den 1920er Jahren.
Im Jahr 1926 wagte der New Yorker Universitätsprofessor James E. Lough - ein Bildungsreformer mit großen Träumen - ein kühnes Experiment, das er "Floating University" nannte. Lough glaubte, dass fünfhundert amerikanische College-Studenten, die per Schiff um den Globus reisten, nicht nur zu besseren Weltbürgern werden würden, sondern auch ein Modell für eine verantwortungsvolle und produktive Bildung inmitten der beispiellosen Gefahren, neuen Technologien und sozialen Umwälzungen der Welt nach dem Ersten Weltkrieg darstellen würden. Doch die Jungfernfahrt der Schwimmenden Universität war auch ihre letzte: Als das Schiff und seine Passagiere nach Hause zurückkehrten, wurde das Projekt als Fehlschlag gebrandmarkt - die Eskapaden der Studenten in Hotelbars und Hinterhöfen der Hafenstädte, über die die Presse weltweit berichtete, wurden als unvereinbar mit dem Bildungsziel bewertet, und Lough wurde entlassen und sogar vom Außenministerium untersucht.
In ihrem neuen Buch zeichnet Tamson Pietsch ein reichhaltiges und aussagekräftiges Bild von Loughs großen Ambitionen, ihren Ursprüngen und der Art und Weise, wie sie ein Amerika des frühen zwanzigsten Jahrhunderts offenbaren, das zunehmend sowohl durch seinen Imperialismus als auch durch die Professionalisierung seines Hochschulsystems definiert wurde. Wie Pietsch argumentiert, verfolgte diese Reise - angetrieben von einer internationalistischen Weltanschauung - die expandierenden Tentakel der US-Macht, selbst als sie versuchte, eine neue Art von Erlebnispädagogik zu modellieren. Sie zeigt, dass dieses scheinbare pädagogische Scheitern in Wirklichkeit einen viel größeren Streit darüber offenbart, welche Art von Wissen die universitäre Autorität untermauern sollte, einen Streit, bei dem direkte persönliche Erfahrung in Konflikt mit akademischem Fachwissen geriet. Nach einer Reise, auf der sie fast fünfzig internationale Häfen anliefen und Persönlichkeiten von Mussolini bis Gandhi trafen, brachten die Studenten an Bord der Schwimmenden Universität weniger Wissen über die große weite Welt mit nach Hause als vielmehr eine Demonstration der rasch wachsenden imperialen Macht ihrer Nation.