Bewertung:

Die Rezensionen zu „Sieben, die gehängt wurden“ von Leonid Andrejew heben die Erforschung von Tod und Moral aus der Sicht von sieben verurteilten Gefangenen hervor. Während der Schreibstil und die Themen bei den Lesern Anklang finden, empfinden einige das Buch als langsam und schwierig zu lesen. Insgesamt wird das Buch für seine Tiefe und seine eindringlichen Qualitäten gelobt, die es zu einem bemerkenswerten Werk der russischen Literatur machen.
Vorteile:Tiefe psychologische Einblicke in die Figuren, starke Themen rund um Sterblichkeit und Todesstrafe, eindrucksvolle Prosa und eine zeitlose Qualität, die beim Leser ankommt. Manche halten es für ein Meisterwerk, das gut geschrieben ist und eine fesselnde Erzählung bietet.
Nachteile:Manche Leser finden das Buch langatmig und schwer zu fesseln, und es wurden einige Tippfehler festgestellt. Die ältere Übersetzung wirkt manchmal etwas steif, und bestimmte Figuren, insbesondere die weiblichen, sind weniger anschaulich beschrieben als die männlichen Gefangenen.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
The Seven Who Were Hanged by Leonid Nikolayevich Andreyev, Fiction
Wie in einer harten Schale ist jeder Mensch von einer Hülle aus Körper, Kleidung und Leben umgeben. Wer ist der Mensch? Wir können nur Vermutungen anstellen.
Was macht seine Freude oder seinen Kummer aus? Wir können es nur anhand seiner Handlungen erahnen, die oft rätselhaft sind, anhand seines Lachens und seiner Tränen, die uns oft völlig unverständlich sind. Und wenn wir, die Russen, die wir so eng beieinander in ständigem Elend leben, einander so schlecht verstehen, dass wir diejenigen, die man bemitleiden oder sogar belohnen sollte, gnadenlos töten und diejenigen, die man bestrafen sollte, mit Verachtung und Zorn belohnen - wie viel schwieriger ist es dann für euch Amerikaner, das ferne Russland zu verstehen? Aber genauso schwierig ist es für uns Russen, das ferne Amerika zu verstehen, von dem wir in unserer Jugend träumen und über das wir in unseren reifen Jahren so tief nachdenken.
Die jüdischen Massaker und die Hungersnot, ein Parlament und Hinrichtungen, Plünderungen und das größte Heldentum, "Die schwarze Hundertschaft", und Leo Tolstoi - was für ein Gemisch von Figuren und Vorstellungen, was für eine fruchtbare Quelle für alle möglichen Missverständnisse! Die Wahrheit des Lebens steht erschrocken in der Stille, und ihre dreiste Unwahrheit schreit laut auf und stellt drängende, schmerzliche Fragen: "Mit wem soll ich sympathisieren? Wem soll ich vertrauen? Wen soll ich lieben? In der Geschichte "Die sieben Gehängten" habe ich versucht, eine ehrliche und unvoreingenommene Antwort auf einige dieser Fragen zu geben. -- Leonid Andrejew