Bewertung:

Das Buch „Long Past Slavery“ von Catherine A. Stewart untersucht die Komplexität des Federal Writers' Project während der Großen Depression und konzentriert sich dabei auf Erzählungen ehemaliger Sklaven und die politische Dynamik, die diese historischen Darstellungen umgab. Sie präsentiert eine gut recherchierte Darstellung verschiedener historischer Persönlichkeiten, insbesondere von Zora Neale Hurston und John Lomax, und zeigt auf, wie ihre Beiträge, Motive und die produzierten Erzählungen durch das soziopolitische Klima der Zeit geprägt wurden. Insgesamt verbindet das Buch historische Erkenntnisse mit reichhaltigen Erzählungen, um das kollektive Verständnis der amerikanischen Geschichte und der Beziehungen zwischen den Ethnien neu zu gestalten.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und dokumentiert
⬤ bietet neue Einblicke in die afroamerikanische Geschichte
⬤ verwebt auf fesselnde Weise Geschichte und Folklore
⬤ präsentiert eine umfassende Sicht auf das Federal Writers' Project und seine kulturellen Auswirkungen
⬤ verändert die Perspektive des Lesers auf die Geschichte.
Für manche Leser ist das Buch eine anspruchsvolle Lektüre; die Komplexität der Themen kann für diejenigen, die mit der Materie nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Long Past Slavery: Representing Race in the Federal Writers' Project
Von 1936 bis 1939 sammelte das Federal Writers' Project des New Deal die Lebensgeschichten von mehr als 2 300 ehemaligen afroamerikanischen Sklaven.
Diese Erzählungen werden heute weithin als Quelle für das Verständnis der Lebenserfahrungen derjenigen genutzt, die den Übergang von der Sklaverei in die Freiheit geschafft haben. In dieser Untersuchung des Projekts und seines Vermächtnisses zeigt Catherine A.
Stewart jedoch, dass das Projekt das Produkt konkurrierender Vorstellungen von der Vergangenheit war, da die Erinnerungen der ehemaligen Sklaven an die Sklaverei, die Emanzipation und das Leben als Freigelassene genutzt wurden, um Argumente für oder gegen die vollständige Eingliederung der Afroamerikaner in die Gesellschaft zu entwickeln. Stewart zeigt, wie Projektleiter wie der Volkskundler John Lomax, weiße und schwarze Interviewer, darunter Zora Neale Hurston, und die ehemaligen Sklaven selbst darum kämpften, das Verständnis schwarzer Identität zu formen. Sie enthüllt, dass einige einflussreiche Projektmitarbeiter auch Mitglieder der United Daughters of the Confederacy waren, die den alten Süden in Erinnerung rufen wollten.
Stewart stellt die ehemaligen Sklaven in den Mittelpunkt der Debatten über die schwarze Staatsbürgerschaft und beleuchtet so den Kampf der Afroamerikaner um eine Neudefinition ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft, die sich gegen gewaltige Widerstände durchsetzte. Indem er ein neues Licht auf eine äußerst wichtige Episode in der Geschichte der Rasse, der Erinnerung und des Vermächtnisses der Sklaverei in den Vereinigten Staaten wirft, zwingt Stewart die Leser, ein prominentes Archiv zu überdenken, das für die Konstruktion dieser Geschichte verwendet wurde.