
The Social Construction of Global Corruption: From Utopia to Neoliberalism
Dieses Buch bietet neue Denkansätze zum Thema Korruption, indem es die beiden unterschiedlichen Arten untersucht, in denen sich die politischen Ansätze und der Diskurs über Korruption in den Vereinten Nationen und der OECD entwickelt haben.
Einer dieser Ansätze ging von der transnationalen Bestechung als der Hauptform korrupter Praktiken aus und befürwortete einen Straftatbestand mit begrenztem Anwendungsbereich, während der andere Ansatz die breitere Struktur des globalen Wirtschaftssystems in den Blick nahm und dafür plädierte, die zunehmende Macht multinationaler Unternehmen einzudämmen. Die Entwicklungsländer, insbesondere Chile, waren Initiatoren und trugen viel zu diesen frühen Debatten bei, aber das von den USA geförderte Thema der transnationalen Bestechung dominierte schließlich die internationale Agenda.
In diesem Prozess wurde das "korrupte Unternehmen" durch den "korrupten Politiker", den "korrupten Beamten" und ihr internationales Gegenstück, das "korrupte Land", ersetzt. Dieses Buch beleuchtet diese Prozesse und die Art und Weise, in der sie unser Verständnis des Staates als wirtschaftlichem Akteur und des multinationalen Unternehmens als politischem Akteur neu konfiguriert haben.