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The Speculative Turn: Continental Materialism and Realism
Die kontinentale Philosophie ist in eine neue Phase der Gärung eingetreten. Auf die lange Ära des Dekonstruktivismus folgte eine von Deleuze dominierte Periode, die wiederum in eine neue, noch schwer zu definierende Situation übergegangen ist.
Ein roter Faden, der sich durch die neuen kontinentalen Positionen zieht, ist jedoch eine erneute Hinwendung zu materialistischen und realistischen Optionen in der Philosophie. Bei den führenden Vertretern der etablierten Generation nimmt dieser neue Fokus zahlreiche Formen an. Es mag schwer sein, viele gemeinsame Positionen in den Schriften von Badiou, DeLanda, Laruelle, Latour, Stengers und Zizek zu finden, aber was in ihren Positionen fehlt, ist eine Besessenheit von der Kritik geschriebener Texte.
Sie alle arbeiten eine positive Ontologie aus, trotz der Unvereinbarkeit ihrer Ergebnisse. In der Zwischenzeit treibt die neue Generation kontinentaler Denker diese Tendenzen noch weiter voran, wie man an Strömungen vom transzendentalen Materialismus über die in London ansässige Bewegung des spekulativen Realismus bis hin zu neuen Wiederbelebungen von Derrida sehen kann.
Wie der Titel The Speculative Turn andeutet, entfernen sich die neuen Strömungen der kontinentalen Philosophie von den textzentrierten hermeneutischen Modellen der Vergangenheit und widmen sich kühnen Spekulationen über die Natur der Realität selbst. Dieser Sammelband versammelt Autoren mehrerer Generationen und zahlreicher Nationalitäten, die in den kommenden Jahrzehnten im Mittelpunkt der kontinentalen Philosophie stehen werden.