Bewertung:

A Guide to Medieval Faith von Thompson bietet eine detaillierte Untersuchung des religiösen Glaubens und der religiösen Praktiken im Italien des 12. bis 14. Jahrhunderts, wobei der Schwerpunkt auf der Oberschicht und der städtischen Bevölkerung liegt. Das Buch stellt frühere Annahmen über die politische und religiöse Dynamik der mittelalterlichen italienischen Gemeinden in Frage und argumentiert, dass diese eher miteinander verbunden als voneinander getrennt waren.
Vorteile:Das Buch bietet neue Einblicke in die mittelalterliche Geschichte, ist gründlich recherchiert und stellt etablierte Ansichten über die Beziehung zwischen bürgerlichem und religiösem Leben in Frage. Die Rezensenten schätzen die detaillierte Erforschung des täglichen Lebens in den mittelalterlichen italienischen Gemeinden und den fesselnden Schreibstil.
Nachteile:Der Fokus liegt hauptsächlich auf der Oberschicht, was den Blick auf breitere gesellschaftliche Praktiken einschränken kann. Es wird auch ein Mangel an Material über andere Stadtbewohner außerhalb der Oberschicht festgestellt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Cities of God: The Religion of the Italian Communes, 1125-1325
Wir wissen viel über die italienischen Stadtstaaten - die "Kommunen" - des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts. Historiker haben sich jedoch auf ihre politischen Errungenschaften konzentriert und dabei ihr religiöses Leben ausgeklammert, was so weit ging, sie als "rein weltliche Erfindungen" zu bezeichnen. Wenn es um Religion geht, geht es in der Regel um Heilige, Ketzer, Theologen und religiöse Führer, wobei die große Mehrheit der Menschen, die in den Kommunen lebten, ignoriert wird. In Cities of God gibt Augustine Thompson der vergessenen Mehrheit eine Stimme - den orthodoxen Laien und denen, die ihnen dienten.
Thompson verortet die italienischen Republiken in heiligem Raum und heiliger Zeit. Er kartiert ihre religiöse Geografie, wie sie sich in politischen und freiwilligen Vereinigungen, kirchlichen und zivilen Strukturen, gemeinsamen Ritualen, Laienheiligen und wundertätigen Heiligtümern ausdrückte. Er führt den Leser durch die Rituale und Feste des gemeinsamen Jahres, die gemeinsame und private Gotteserfahrung der Menschen und die "Liturgie" des Todes und des Gedenkens. Dabei stellt er eine Vielzahl von Stereotypen über die "orthodoxe" mittelalterliche Religion, die italienischen Stadtstaaten und die Rolle neuer religiöser Bewegungen in der Welt von Franz von Assisi, Thomas von Aquin und Dante in Frage.
Cities of God ist eine kühne, revisionistische Geschichte in der Tradition von Eamon Duffys Stripping of the Altars. Thompson stützt sich auf ein breites Repertoire an kirchlichen und weltlichen Quellen, von Stadtstatuten und Chroniken bis hin zu Heiligenleben und Architektur, um die religiösen Ursprünge und die Struktur der italienischen Republiken wiederzuentdecken und ihren Bewohnern eine spirituelle Stimme zu verleihen, die wir noch nie gehört haben.