Bewertung:

Das Buch bietet eine neue Perspektive auf den Peoples Temple und die Tragödie von Jonestown, indem es den sozio-politischen Kontext und die Rolle der verschiedenen beteiligten Personen beleuchtet. Es hat jedoch gemischte Kritiken erhalten, da einige Leser das Gefühl hatten, dass wichtige Elemente, wie die Realität der Morde im Vergleich zum Selbstmord, unzureichend behandelt wurden.
Vorteile:Das Forschungsdesign wird dafür gelobt, dass es aufschlussreiche Zusammenhänge liefert und Licht in die Tragödie bringt. Viele Leser fanden das Buch fesselnd und informativ und schätzten die Betonung der Rolle der Frauen innerhalb der Organisation und die historische Bedeutung von Jonestown. In mehreren Rezensionen wurde darauf hingewiesen, dass das Buch so fesselnd ist, dass man es in einer einzigen Sitzung lesen kann, und dass es wertvolle Einblicke in den Sozialismus und die Dynamik, die dabei im Spiel ist, bietet.
Nachteile:Kritiker waren frustriert, dass der Autor sich nicht angemessen mit der Tatsache auseinandersetzte, dass es sich bei den Ereignissen in erster Linie um Morde und nicht um einen Massenselbstmord handelte, wodurch wichtige Wahrheiten über die Absichten von Jim Jones und die Mitschuld von Schlüsselfiguren ausgelassen wurden. Einige Rezensenten bemängelten einen Mangel an Tiefe im historischen Kontext und das Versäumnis, zusätzliche relevante Forschungsergebnisse in die Bibliographie aufzunehmen. Andere äußerten ihre Enttäuschung darüber, dass der Schwerpunkt des Buches auf soziologischen Aspekten liegt und nicht auf den dramatischen Ereignissen, die sich ereignet haben.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Hearing the Voices of Jonestown: Putting a Human Face on an American Tragedy
Als 1978 über 900 Anhänger der religiösen Gruppe Peoples Temple Selbstmord begingen, hinterließen sie ein Vermächtnis von Misstrauen und Angst. Die meisten Berichte über diesen Massenselbstmord beschreiben die Mitglieder als gehirngewaschene Dummköpfe und übersehen die christlichen und sozialistischen Ideale, die die Peoples-Temple-Mitglieder ursprünglich inspirierten. Hearing the Voices of Jonestown stellt die einzelnen Stimmen wieder her, die ausgelöscht wurden, damit wir besser verstehen können, was in Jonestown geschaffen - und zerstört - wurde, und warum.
Anhand von Interviews mit ehemaligen Gruppenmitgliedern, Archivrecherchen sowie Tagebüchern und Briefen der dort Verstorbenen beschreibt Maaga die weiblichen Anführerinnen als gebildete politische Aktivistinnen, die sich leidenschaftlich für soziale Gerechtigkeit durch ein gemeinschaftliches Leben einsetzten. Das Buch analysiert die historischen und soziologischen Faktoren, die laut Maaga zum Massenselbstmord beitrugen, wie etwa die wachsende Kritik der größeren Gemeinschaft und der Zustrom einer gebildeten Oberschicht, die sich schließlich mehr um die symbolische Wirkung der Organisation als um das tägliche Leben ihrer Mitglieder kümmerte.
Hearing the Voices of Jonestown gibt den Ereignissen in Jonestown ein menschliches Gesicht und stellt theoretische religiöse Fragen, wie z. B. die Frage, wie würdige utopische Ideale ein so tragisches und fehlgeleitetes Ende finden können.