
The Quest for Human Nature: What Philosophy and Science Have Learned
In den letzten fünfzig Jahren haben Wissenschaftler aus Biologie, Psychologie, Anthropologie und verwandten Bereichen die traditionellen philosophischen Theorien darüber, wer wir sind und woher wir kommen, wesentlich bereichert.
Die Annahme einer gemeinsamen menschlichen Natur steht im Mittelpunkt einiger der drängendsten gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit. Von der Rasse bis zum Geschlecht, von der medizinischen Therapie bis zur Behinderung, vom biotechnologischen Enhancement bis zum Transhumanismus - all diese aktuellen Debatten setzen eine solide Vorstellung von der menschlichen Natur voraus. Dennoch bleibt das Rätsel der menschlichen Natur auf frustrierende Weise schwer zu fassen. Und warum? Marco J. Nathan gibt hier einen leicht zugänglichen, detaillierten und aktuellen Überblick über die neueste empirische Forschung zur menschlichen Natur, einschließlich der Evolutionspsychologie, der Kritik am Essentialismus, an der Angeborenheit und am genetischen Determinismus, und geht der Frage nach, warum es diesen Bereichen nicht gelungen ist, eine vollwertige Theorie der menschlichen Natur zu entwickeln.
Nathans Antwort lautet, dass unsere Natur nicht die Art von Begriff ist, die sich erklären ließe. Die menschliche Natur spielt vielmehr eine entscheidende Rolle als erkenntnistheoretischer Indikator, ein zentrales Konzept, das die Agenda für viele soziale, politische und normative Diskurse vorgibt. Dennoch kann die Wissenschaft sie nicht adäquat erfassen, ohne sie dabei aufzulösen.