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The Theory of Mind as Pure Act
Gentiles Philosophie ist einerseits unerwartet einfach, andererseits für diejenigen, die mit dem deutschen und italienischen Idealismus nicht gut vertraut sind, etwas schwer zu verstehen. Gentile folgt einer bestimmten Strömung in der italienischen Philosophie, die sich auf einen „fichteschen“ Hegel stützt, ihn aber auf die Spitze treibt.
Für Gentile findet sich der transzendentale Standpunkt in der Realität unseres Denkens, wenn das Denken nicht als abgeschlossener Akt, sondern sozusagen als Akt im Akt betrachtet wird. Dies ist wohl das Leitmotiv von Gentils Philosophie: die radikale Verneinung der Behauptung, man könne sich von seinen Gedanken lösen, auch von bereits gedachten Gedanken. Der Gedanke ist immer in Aktion, was er „autoctisis“ nennt.
Dies ist das erste Buch, in dem die Philosophie Gentiles erscheint. Gentiles Beitrag zur Philosophie ist nicht nur wegen seiner Originalität wichtig, sondern auch, weil Gentile der Philosoph des Faschismus war und sein Vermächtnis bis heute nachwirkt.