Bewertung:

Das Buch bietet einen umfassenden und nuancierten Blick auf die komplexen Realitäten, mit denen die modernen indianischen Gemeinschaften konfrontiert sind, stellt Stereotypen in Frage und untersucht kritische Themen wie Identität, Souveränität und soziale Herausforderungen. Während viele Leser das Buch als aufschlussreich und gut recherchiert empfanden, kritisierten einige die vermeintliche politische Voreingenommenheit des Buches.
Vorteile:Bietet einen guten Überblick über moderne indianische Themen und Geschichte.
Nachteile:Gut geschrieben und gründlich recherchiert.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Killing the White Man's Indian: Reinventing Native Americans at the End of the Twentieth Century
Angesichts einer neuen, leicht romantisierten Sichtweise auf die amerikanischen Ureinwohner stellt Killing the White Man's Indian mutig die aktuellen Mythen und die oft widersprüchlichen Realitäten des heutigen Lebens der Stämme gegenüber. Nach zwei Jahrhunderten, in denen Verträge gebrochen und die "wilden Roten" von der Regierung praktisch ausgerottet wurden, haben die Amerikaner die Ureinwohner heute in eine andere, ebenso stereotype Rolle gedrängt: die des ewigen Opfers, das politisch machtlos und durch Armut und Alkoholismus geschwächt ist, dessen spirituelle Verbundenheit mit der natürlichen Welt jedoch unsere letzte und beste Hoffnung ist, unsere natürliche Umwelt zu retten und unsere Seelen zu veredeln.
Die Wahrheit ist jedoch weder so düster noch so blind idealistisch, wie viele erwarten würden. Tatsache ist, dass im Indianerland eine regelrechte Revolution im Gange ist, eine Umwälzung von epischem Ausmaß. Zum ersten Mal seit Generationen gestalten die Indianer ihr eigenes Schicksal, das sich weitgehend der Kontrolle der Weißen entzieht. Sie erfinden das indianische Bildungs- und Justizwesen neu und nutzen das Prinzip der Stammessouveränität auf eine Weise, die den Stammesregierungen mehr Macht verleiht, als sich die meisten Amerikaner vorstellen können. Während die neu gefundene Macht das Leben und die Aussichten der Stämme bereichert hat und die amerikanischen Ureinwohner zu vollwertigen Teilnehmern am amerikanischen Traum gemacht hat, hat sie die Stammesregierungen in direkten Konflikt mit der lokalen Wirtschaft und der Bundesregierung gebracht.
Basierend auf dreijährigen Recherchen in den Reservaten der amerikanischen Ureinwohner und ohne eine versteckte konservative Voreingenommenheit oder politisch korrekte Agenda geschrieben, nimmt Killing the White Man's Indian die Politik der amerikanischen Ureinwohner heute in all ihren widersprüchlichen - und kontroversen - Erscheinungsformen auf.".