Bewertung:

Die Benutzerrezension hebt das Buch „Die Tragödie der Philosophie“ von Sergei Bulgakov als eine anregende und kraftvolle Lektüre für ernsthafte Studenten der Philosophie und Theologie hervor. Es kritisiert prominente Philosophen und bietet tiefe Einblicke in verschiedene philosophische Strömungen, während es sich mit den Herausforderungen des Verständnisses der Realität durch eine trinitarische Ontologie auseinandersetzt.
Vorteile:Das Buch präsentiert eine klare und robuste Kritik an wichtigen Philosophen wie Kant, Hegel und Spinoza, mit brillanten Einblicken in die moderne Philosophie und einer einzigartigen trinitarischen Perspektive. Die Übersetzung ist flüssig und macht den dichten Inhalt zugänglich, und die einleitenden Materialien bieten einen hilfreichen Kontext. Das Buch ist sehr empfehlenswert für alle, die sich für die Schnittmenge von Philosophie und Theologie interessieren.
Nachteile:Die Behandlung von Aristoteles wird als unzureichend angesehen, und die Kritik am Filioque könnte einige Leser frustrieren. Es gibt auch Hinweise auf blinde Flecken, die Bulgakov mit anderen östlich-orthodoxen Denkern teilt.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Tragedy of Philosophy (Philosophy and Dogma)
Die Tragödie der Philosophie, geschrieben 1920-1921 in einer der dunkelsten Phasen von Sergij Bulgakovs Leben, ist ein Schlüsselwerk in seiner Karriere, das für das Verständnis der philosophischen Annahmen, die den reifen theologischen Trilogien seiner letzten Pariser Periode zugrunde liegen, unerlässlich ist.
Es argumentiert, dass die Philosophie, gleich welcher Art, immer einen einzigen Pol dessen, was es gibt, monologisch privilegiert - eine „Substanz“, die in Wahrheit konstitutiv dreifaltig ist. Im Zentrum des Buches steht die Idee einer trinitarischen Ontologie, die sich dem militanten Reduktionismus der Philosophie widersetzen kann.
Ein solcher Widerstand erfordert für Bulgakov eine neue Konzeption der Beziehung zwischen Philosophie und Theologie. Die Tragödie der Philosophie geht der Frage nach, wie ein solcher „kritischer Antinomismus“ oder „religiöser Empirismus“ aussehen könnte.