Bewertung:

Das Buch enthält eine detaillierte Kritik der Auswirkungen des Kapitalismus auf die Fischerei und die Umwelt und plädiert für einen stärker gemeinschaftsorientierten Ansatz zur Nachhaltigkeit. Es beleuchtet den historischen Kontext von Überfischung und Kommerzialisierung und unterstreicht die dringende Notwendigkeit eines systemischen Wandels unserer Wirtschaftsstrukturen, um die ökologische Krise zu bewältigen.
Vorteile:⬤ Gut dokumentierte und interessante Einblicke in die Fischerei und ihren ökologischen Niedergang
⬤ liefert aussagekräftige Fallstudien
⬤ fordert wesentliche systemische Veränderungen
⬤ zugänglich und doch wissenschaftlich
⬤ schärft das Bewusstsein für die Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt.
Die Autoren sind möglicherweise keine Fischereiwissenschaftler, was die Glaubwürdigkeit beeinträchtigen könnte; die Perspektive könnte als übermäßig kapitalismuskritisch wahrgenommen werden, ohne genügend praktische Lösungen anzubieten.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Tragedy of the Commodity: Oceans, Fisheries, and Aquaculture
(Gewinner des Paul Sweezy Marxist Sociology Book Award 2017 der American Sociological Association)
Obwohl die Menschen seit langem auf die Ozeane und aquatischen Ökosysteme angewiesen sind, um sich zu ernähren und Handel zu treiben, hat der Einfluss des Menschen auf diese Ressourcen erst in jüngster Zeit dramatisch zugenommen und die ozeanische Umwelt auf der ganzen Welt verändert und unterminiert. Die Meeresökosysteme befinden sich in einer globalen Krise, die sich rasant entwickelt und kolossale Ausmaße annimmt. In The Tragedy of the Commodity (Die Tragödie der Ware) untersuchen die Soziologen Stefano B. Longo, Rebecca Clausen und Brett Clark die Rolle, die der menschliche Einfluss in dieser Krise spielt, und heben die sozialen und wirtschaftlichen Kräfte hervor, die den Kern dieses drohenden ökologischen Problems bilden. In einer Kritik an der klassischen Theorie der „Tragödie der Allmende“ des Ökologen Garrett Hardin gehen die Autoren über vereinfachende Erklärungen - wie z. B. ungehemmtes Eigeninteresse oder Bevölkerungswachstum - hinaus und argumentieren, dass es die Kommerzialisierung der aquatischen Ressourcen ist, die zur Erschöpfung der Fischbestände und zur Entwicklung umweltverdächtiger Aquakulturen führt. Zur Veranschaulichung dieses Arguments enthält das Buch zwei faszinierende Fallstudien - die tausendjährige Geschichte der Fischerei auf Roten Thun im Mittelmeer und die massive Lachsfischerei im Pazifik.
Longo, Clausen und Clark beschreiben, wie neue Fischfangtechnologien, Veränderungen bei Schiffen und Lagerkapazitäten sowie die Ausweitung der Märkte für Meeresfrüchte zusammengenommen diese wichtigen Ökosysteme radikal und dauerhaft verändert haben. Dabei betonen die Autoren, wie die besondere Organisation der gesellschaftlichen Produktion zu ökologischer Degradation und einer Zunahme des Drucks auf den Ozean beiträgt. Die Autoren heben die historischen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte hervor, die unsere Interaktion mit der biophysikalischen Welt prägen. The Tragedy of the Commodity ist eine bahnbrechende Analyse der Überfischung und bietet Einblicke in Themen wie Entwaldung, Verlust der biologischen Vielfalt, Umweltverschmutzung und Klimawandel.