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The Transnational Mosque: Architecture and Historical Memory in the Contemporary Middle East
Kishwar Rizvi, der sich auf die facettenreiche Geschichte des Nahen Ostens stützt, bietet eine reich bebilderte Analyse der Rolle der transnationalen Moscheen bei der Konstruktion der zeitgenössischen muslimischen Identität. Wie Rizvi erklärt, handelt es sich bei transnationalen Moscheen um Strukturen, die sowohl durch die Unterstützung staatlicher Stellen im In- und Ausland als auch durch verschiedene transnationale Netzwerke entstehen.
Jahrhunderts errichteten Moscheen als Inbegriff islamischer Architektur, verdeutlicht Rizvi deren Bedeutung als Stätten sowohl für die Validierung religiöser Praxis als auch für die Konstruktion nationaler und religiöser Ideologien. Rizvi beschreibt die transnationalen religiösen, politischen, wirtschaftlichen und architektonischen Netzwerke, die Moscheen in Saudi-Arabien, dem Iran, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie in Ländern innerhalb ihrer Einflusssphären, wie Pakistan, Syrien und Turkmenistan, unterstützen. Sie stellt fest, dass die Gebäude architektonische Entwürfe aufweisen, die geografische und zeitliche Distanzen überwinden und sich von weit entfernten Orten und Zeiten inspirieren lassen.
Bei näherer Betrachtung zeigt Rizvi jedoch eine erhebliche Vielfalt unter den Moscheen auf - ob in einem wahabitisch-sunnitischen Königreich, einer schiitischen theokratischen Regierung oder einer Republik, die ein Gleichgewicht zwischen Säkularismus und gemäßigtem Islam herstellt -, die die Darstellung des Islams als einen Monolithen widerlegt. Moscheen offenbaren Allianzen und Kämpfe um Einfluss zwischen multinationalen Konzernen, Nationen und Glaubensgemeinschaften, zeigt Rizvi, und ihre Arbeit demonstriert, wie die gebaute Umwelt eine entscheidende Ressource für das Verständnis von Kultur und Politik im zeitgenössischen Nahen Osten und der islamischen Welt ist.