Bewertung:

Das Buch bietet eine interessante Perspektive auf frühe Symptome und Behandlungen von Traumata, enthält aber aufgrund seines historischen Kontextes veraltete Informationen.
Vorteile:Interessante Lektüre, gut für die Selbstanalyse, hilft emotionale Schwierigkeiten zu verstehen, erfrischende und realistische Überprüfung durch Experten.
Nachteile:Enthält alte Informationen und Vorurteile aus den frühen 1900er Jahren, wobei ein Großteil des Inhalts etwas veraltet ist; die Neuauflage von 2012 enthält keine aktualisierten Theorien oder Behandlungen.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
The Traumatic Neuroses of War
2012 Nachdruck der Ausgabe von 1941. Genaues Faksimile der Originalausgabe, nicht mit optischer Erkennungssoftware reproduziert.
Die meisten PTSD-Autoren sind sich einig, dass Abram Kardiners „Traumatic Neuroses of War“ das wegweisende psychologische Werk über PTSD ist. In diesem Werk destillierte Kardiner viele psychiatrische Überlegungen über das traumatische Syndrom, das aus dem Zweiten Weltkrieg resultierte und das er als „Kriegsneurose“ bezeichnete. Zu den Symptomen dieses Syndroms gehörten Merkmale wie die Fixierung auf das Trauma, die Verengung der Persönlichkeitsfunktionen und ein atypisches Traumleben.
Kardiner lieferte in diesen klassischen Texten über die Phänomenologie, Nosologie und Behandlung von kriegsbedingtem Stress wichtige neue Erkenntnisse und nahm damit praktisch jeden Aspekt der heutigen Forschung über PTBS vorweg. Obwohl Kardiner die Kriegsneurosen seit 1925 beobachtete, als er Facharzt am US-Veteranen-Krankenhaus war, konnte er sie erst dann zu seiner Zufriedenheit theoretisieren, nachdem er „The Individual and His Society“ geschrieben hatte, das sich mit den Problemen der Anpassung befasste.
Er erkannte, dass bei der traumatischen Neurose des Krieges das Verteidigungsmanöver zur Abwehr des Traumas manchmal die Anpassungsfähigkeit des Individuums zerstört. Die traumatische Neurose des Krieges war also das Ergebnis eines Anpassungsversagens, nicht einer konflikthaften Krankheit.
Abschließend führte Kardiner das Konzept der traumatischen Neurose wieder in die psychoanalytische Theorie ein.