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Tropics of Vienna: Colonial Utopias of the Habsburg Empire
Das österreichische Kaiserreich war keine Kolonialmacht in dem Sinne, wie es andere Akteure wie England und Frankreich im 19.
Jahrhunderts. Dennoch leitete es eine multinationale Föderation, in der die Hauptstadt Wien unverkennbar mit der östlichen Peripherie in einem quasi-kolonialen Arrangement verbunden war, das unweigerlich das kulturelle und intellektuelle Leben des Habsburgerreiches prägte.
Dies zeigte sich besonders deutlich in den kolonialen Utopien der Epoche, und Tropics of Vienna verbindet Literaturkritik, Kulturtheorie und historische Analyse, um dieses seltsame Genre zu beleuchten. Durch die Analyse der Werke von Leopold von Sacher-Masoch, Theodor Herzl, Joseph Roth und anderen repräsentativen österreichischen Schriftstellern wird eine gemeinsame Sehnsucht nach alternativen sozialen und räumlichen Konfigurationen jenseits des damals vorherrschenden Konzepts des "Nationalstaats" deutlich.