
The Tunisian Revolution and Democratic Transition: The Role of al-Nahdah
Ausgehend von der Geschichte Tunesiens nach der Unabhängigkeit untersucht das Buch die Entwicklung der al-Nahḍah als politische Partei in Tunesien und ihre Rolle in einem langwierigen Kampf um die Gestaltung der post-autoritären Ordnung nach demokratischen Grundsätzen. Sie untersucht die Beziehungen der al-Nahḍah zum tunesischen Staat, zur Gesellschaft und darüber hinaus, die ihre wechselnden Ausdrucksformen von Ideologie und Praxis geprägt haben.
Staatliche Repression, politische Partizipation oder interne Differenzierung (neben anderen Faktoren) bringen eine islamische Bewegung (in diesem Fall al-Nahḍah) in eine Situation, die eine ständige Neubewertung ihrer selbst sowie die Umsetzung ihrer Ideologie, Ziele und politischen Programme erfordert. Die Studie erklärt, wie das soziopolitische Umfeld in Tunesien verschiedene ideologisch gegensätzliche Strömungen (islamische, liberale oder linke) zu einer ideologieübergreifenden Zusammenarbeit zwang, um entweder autoritäre Regime anzufechten oder sich am politischen Prozess zu beteiligen. Darüber hinaus wird der Verlauf des allmählichen Demokratisierungsprozesses in dem Land analysiert und es werden Belege für die Auswirkungen und die Bedeutung einer lebendigen Zivilgesellschaft, der Bildung von Allianzen und der Teilung der Macht geliefert.
Das Buch bietet eine vergleichende analytische Betrachtung der Primärquellen zu diesen Themen, um eine kritische Geschichtsschreibung zu schaffen. Es ergänzt somit die Literatur über Staat, Gesellschaft und Politik in der MENA-Region und richtet sich insbesondere an Studierende, Wissenschaftler und Sozialwissenschaftler, die sich für das Verständnis der Natur von Macht und Politik in Tunesien und darüber hinaus interessieren.