Bewertung:

Das Buch erforscht die moderne ukrainische Geschichte durch die Brille der Erfahrungen einer Familie über mehrere Generationen hinweg. Während es die persönliche Geschichte der Familie Mazur in den breiteren historischen Kontext der Kämpfe der Ukraine mit verschiedenen Regimen einbettet, ist es auch ein Werk detaillierter Forschung und Wissenschaft, das kulturelle Nuancen einbezieht. Die fesselnde Erzählung verbindet intime Familiengeschichten mit bedeutenden historischen Ereignissen und macht sie auch Lesern zugänglich, die mit den komplexen Zusammenhängen der ukrainischen Geschichte nicht vertraut sind.
Vorteile:Das Buch wird für seine fesselnde Erzählweise, den detaillierten historischen Kontext und die persönlichen Einblicke in das Familienleben in der Ukraine hoch gelobt. Die Leser schätzen die umfangreichen Recherchen der Autorin und ihre Fähigkeit, die Geschichte auf nachvollziehbare Weise zum Leben zu erwecken. Der Schreibstil wird als klar und präzise beschrieben, so dass das Buch auch für Personen mit geringen Vorkenntnissen der ukrainischen Geschichte zugänglich ist. Die emotionale Resonanz der Familiengeschichten und die Erforschung kultureller Elemente machen das Buch noch attraktiver.
Nachteile:Einige Leser wiesen auf mögliche blinde Flecken im Verständnis des Autors für historische Zusammenhänge hin, insbesondere was die Klassifizierung der Regionen betrifft. Es wurde kritisiert, dass die Qualität der Fotoreproduktionen in einigen Exemplaren einen geringen Kontrast aufweist. Einige wenige fanden bestimmte Aspekte der Erzählung aufgrund der dargestellten harten Realitäten unangenehm zu lesen, obwohl dies auch als Teil der Ehrlichkeit und Tiefe des Buches angesehen wird.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Ukraine Is Not Dead Yet: A Family Story of Exile and Return
Als Megan Buskeys Großmutter Anna 2013 in Cleveland stirbt, sieht sich Megan in ihrer Trauer gezwungen, das Leben ihrer Großmutter als gebürtige Ukrainerin aufzudecken und zu dokumentieren. Als ukrainische Amerikanerin kehrt Buskey in die Heimat ihrer Familie zurück und bittet ihre dortigen Verwandten, ihr bei ihrer Suche zu helfen - und entdeckt viel mehr, als sie erwartet.
Das Ergebnis ist eine außergewöhnliche Reise, die die Geschichte einer Frau durch das schwierige 20. Jahrhundert in der Ukraine nachzeichnet, von einem galizischen Dorf, das sich aus der Leibeigenschaft befreit, über die "Blutländer" Osteuropas während des Zweiten Weltkriegs bis hin zum sibirischen Hinterland, wo Anna fast zwei Jahrzehnte im Exil verbrachte, bevor sie in den 1960er Jahren die seltene Gelegenheit erhielt, aus der Sowjetunion zu emigrieren.
Im Laufe ihrer Recherchen stößt Megan auf wesentliche und manchmal beunruhigende Aspekte der jüngeren ukrainischen Geschichte, wie die Kollaboration mit den Nazis, den Aufstieg und das Fortbestehen des ukrainischen Nationalismus und die erschütternden Auswirkungen der russischen Invasion im Jahr 2022. Doch ihre weitreichenden Nachforschungen führen sie immer wieder zu universellen Fragen zurück: Was bedeutet Familie? Wie kann man Verbindungen zwischen Generationen herstellen, die verschiedene Kulturen, Zeiten und Orte überspannen? Und, vielleicht am eindringlichsten, wie kann man sich am besten an eine komplizierte Vergangenheit erinnern, die zugleich fremd und persönlich ist?